Denkmaltopographie Elbe-Elster, Bd. 7.1, 1998, S. 84

Die Dorfkirche, eine Pfarrkirche, steht am westlichen Ende des breiten
Dorfangers und ist von einem Friedhof umgeben.
Um 1300 entstandener, rechteckiger Granitquaderbau. Am 6.
September1876 bis auf die äußeren Umfassungsmauern abgebrannt.
Unmittelbar danach Wiederaufbau nach Entwürfen des Zimmermeisters
Tanneberger aus Herzberg, dabei den neoromanischen Westturm und eine
kleine Südvorhalle angefügt. An dem aus sorgsam behauenen, in
regelmäßigen Lagen gesetzten Feldsteinquadern gefügten Außenbau sind
großflächig Reste des mittelalterlichen Fugennetzes mit Doppelritzung
erhalten. Bemerkenswert der gerade Ostabschluß mit seineraufwendig
gestalteten frühgotischen Dreifenstergruppe, Lanzettfenster in zweifach
gestuften, mit Backsteinen gemauerten Blendbögen. Im Giebel ein Okulus.
Ursprünglich ziegelsichtiger, leicht eingezogener Westturm von 1876 über
quadratischem Grundriß mit schlankem achtseitigem Aufsatz und
Blendgiebelabschlüssen auf jeder Seite. Turmhelm ursprünglich in Schiefer
eingedeckt. Innenraum beim Wiederaufbau mit flacher Holzbalkendecke auf
profilierten seitlichen Konsolen, Hufeisenempore, Kanzelaltar und
Gemeindegestühl einheitlich gestaltet.
Ausstattung
Die gesamte Inneneinrichtung, einschließlich der Orgel, wurde anlässlich des
Wiederaufbaus von der überwiegend in Mecklenburg und Nordbrandenburg
tätigen Firma F. H. Lütkemüller aus Wittstock hergestellt.
Kanzelaltar. Polygonaler Kanzelkorb zwischen kannelierten Pilastern.
Taufstein. Kunststein. Eisengußimitierende Fassung, neogotische Formen
mit maßwerkverzierter Kuppa.
Zwei Stahlglocken. 1876 und 1877. Bochumer-Verein-Gußstahl-Fabrik.
Das ortsbildprägende Bauwerk zeigt am Außenbau nicht nur die sorgfältige
Mauertechnik der frühgotischen Dorfkirchen dieser Region, sondern auch
deren charakteristisches Fugennetz. Zudem ist sie eine der seltenen, frühen
Dorfkirchen, bei deren Bau auch Backsteine zur Einfassung der Fenster
verwendet wurden.
Quellen: Superintendentur Herzberg, Archiv: Akten der Superintendentur
Herzberg (numeriert), Kasten 116, Nr. 0966, 0967.
Literatur: Inv. Schweinitz 1891, S. 16.