Denkmaltopographie Elbe-Elster, Bd. 7.1, 1998, S. 197 ff.

Die kleine Dorfkirche, eine Filialkirche von Stechau, in der Ortsmitte westlich
der Dorfstraße. Der sie umgebende Friedhof ist einer Rasenfläche gewichen,
auf der ein Kriegerdenkmal an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg erinnert.
Aus Feldsteinen errichtete, verputzte Saalkirche mit runder Apsis und
unregelmäßigem Mischmauerwerk aus dem 15. Jh. Sie übersteigt kaum die
Traufhöhe der umstehenden, eingeschossigen Gehöfte. Im Süden ein
spitzbogiger Eingang mit mittelalterlicher Eichentür und spätgotischen
Beschlägen. Massiver, verputzter Westturm mit Satteldach aus dem 17. Jh.
Aus dieser Zeit wohl auch die in Ziegel aufgeführte Apsis und drei barocke
Fenster mit flachen Segmentbogenabschlüssen. Aus dem 19. Jh. stammt die
Südvorhalle. Den Kirchenraum beschließt ein hölzernes Tonnengewölbe.
Die Hufeisenemporen und die darunterstehenden, vergitterten Logen, 18.
Jh., das Kastengestühl stammt aus der Jahrhundertwende. Apsis mit flacher
Holzdecke geschlossen.
Ausstattung
Epitaph. 1640. Sandstein. Dargestellt ist ein geharnischter Adliger und vier
Wappenschilde und Umschrift, in der Südvorhalle.
Kanzelaltar. Zweites Viertel 18. Jh. Mit korinthischen Säulen und
Rankenwerk an den Wangen und einem reich bekrönten abschließenden
Gebälk. Am gewölbten Kanzelkorb Kreuzigungsdarstellung, im Giebelfeld die
Dreifaltigkeit.
Taufstein. Frühes 16. Jh.
Orgel. 1834 erbaut.
Kirchentruhe. Spätmittelalterlich. Aus einem Eichenstamm gezimmert, mit
eisernen Beschlägen.
Zwei Stahlglocken. 1921 und 1923. Bochumer Gußverein.
Die in zentraler Dorflage errichtete kleine Dorfkirche ist der einzige erhaltene
mittelalterliche Bau des Orts. Im 15. Jh. erbaut, gehört sie zu der kleinen
Gruppe von Dorfkirchen, die nach der großen Zeit des Kirchenbaus im Zuge
des hochmittelalterlichen Landesausbaus entstand. Besonders selten ist die
erhaltene mittelalterliche Kirchentür.
Literatur: Inv. Schweinitz 1891, S. 39f.