Denkmaltopographie Elbe-Elster, Bd. 7.1, 1998, S. 222 f.

Die Dorfkirche, eine Filialkirche von Lebusa, steht inmitten des Dorfs auf
einer leichten Erhöhung und wird von einem Friedhof umgeben.
Aus unregelmäßigen Feldstein- und Raseneisensteinquadern sorgfältig
gefügter Bau der zweiten Hälfte des 13. Jh. mit geradem Ostabschluß und
gestaffelter, rundbogiger Dreifenstergruppe. An der Außenwand
spätmittelalterlicher Putz mit regelmäßiger Ritzquaderung großflächig
erhalten. Die zwei bzw. drei hohen, segmentbogig abschließenden Fenster
an den Längsseiten, zu Beginn des 18. Jh. vergrößert. Der Eingang auf der
Südseite mit aufgedoppelter Tür aus der Zeit um 1800. Der verschieferte
Dachturm mit geschweifter Haube und Laterne stammt laut Wetterfahne aus
dem Jahr 1784. Im Inneren Fußboden aus quadratischen Tonfliesen und
eine flache, verputzte Decke. Den Raumeindruck bestimmen die einfache
Hufeisenempore, das schlichte Kastengestühl der Jahrhundertwende und
der 1725 wegen des Kirchenneubaus in Lebusa nach Körba gestiftete
Kanzelaltar.
Ausstattung
Kanzelaltar. 1725. Unter Verwendung eines Altaraufsatzes von 1624. Sehr
qualitätvoller Kanzelaltar mit reicher, zweigeschossiger Säulenarchitektur
und Stifterinschrift auf der Rückseite. An der geraden Kanzelvorderwand die
Darstellung des Abendmahls, ursprünglich Hauptbild des Altaraufsatzes. Im
oberen Register eine Auferstehung, im abschließenden Giebelfeld eine
Himmelfahrt. In Nischen zu beiden Seiten Grisaillen mit Verkündigung und
Heimsuchung. Zu beiden Seiten des zweiten Registers weibliche Allegorien
in derselben Technik. Auf dem Hauptgebälk über der Kanzel zwei der vier
wappenhaltenden Putten. Die Wangen in Form bekrönter Greifen.
Taufstein. 1606. Sandstein. Balusterförmiger gedrungener Fuß über
gestufter Plinthe und achtseitiger Kuppa, Beschlagwerk, Engelsköpfe,
Wappen und Inschrift.
Stollenschrank. Spätmittelalterlich. Mit Resten ornamentaler
Schablonenmalerei.
Orgel. 1934 von Alexander Schuke, Potsdam (opus 144).
Zwei Bronzeglocken. Von 1508 mit zwei Reliefs der Maria mit Kind und von
1583 mit drei Wappen.
Die kleine Kirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. mit ihrem sorgfältigen
Feldsteingefüge ist ein gut erhaltenes Zeugnis mittelalterlichen
Bauens. Ausgezeichnet wird sie durch die ungewöhnlich reiche Ausstattung,
welche nicht nur die Zugehörigkeit des Dorfs zur Herrschaft
Lebusa unterstreicht, sondern auch deren Bedeutung, Einfluß und
Reichtum vor dem Dreißigjährigen Krieg bezeugt.
Quellen: LHA Sachsen-Anhalt, Außenstelle Merseburg: Rep. C 55
Hochbauamt Wittenberg, VII, Nr. 397.
Literatur: Inv. Schweinitz 1891, S. 46; Dehio 1987, S. 196.