Denkmaltopographie Elbe-Elster, Bd. 7.1, 1998, S. 257 ff.

Die Dorfkirche, eine Filialkirche von Hohenbucko, steht auf einer leichten
Erhebung des Geländes in der Ortsmitte, auf dem baumbestandenen
Dorfanger. An der Südseite der Kirche befindet sich ein Gabstein aus der
Mitte des 19. Jh. mit betendem Engel auf einem hohem Sockel.
Rechteckiger Feldsteinbau des 14. Jh. mit geradem Ostabschluß und
Satteldach. Etwas später ein hoher Westquerturm mit Satteldach in
Schiffsbreite angefügt, Giebelwände mit gekuppelten, schmalen
Schallöffnungen in spitzbogigen Blenden, die ein schmales Blendfenster
einfassen. Im Giebeldreieck zwei weitere Blendnischen und ein schmales
Fenster. Die ziegelsichtigen, gestaffelten Fialstümpfe stammen dagegen aus
dem 19. Jh. Fenster und Türöffnungen im 18. Jh. korbbogig erweitert. Die
Südvorhalle, ein unverputzter Ziegelbau, und das Nordfenster aus dem 19.
Jh. Bemerkenswert die Gestaltung der östlichen Turminnenwand,
ursprünglich die Westaußenwand der Kirche: flächig verputztes
Bruchsteinmauerwerk mit regelmäßiger Scheinquaderung durch
Doppelfugenritzung, Steinspiegel abwechselnd glatt und aufgeraut.
Einheitliche, aus dem 18. Jh. stammende Ausstattung: Holzbalkendecke,
Hufeisenempore, Kanzelaltar, Pfarrerstuhl und Kastengestühl.
Kanzelaltar. 1777. Ädikulaform mit polygonem Kanzelkorb, von Säulen
eingefaßt mit abschließendem geschnitzten Rankenwerkwangen und
Bibelzitaten in Medaillons. Auf dem Gebälk eine Darstellung des Lamms
Gottes mit Strahlenglorie, von zwei Posaunenengeln flankiert.
Taufe. 1786. Holz.
Ausstattung
Kleiner Kruzifixus. 1681. Holz. Neben dem Eingang an der Südwand
angebracht.
Sieben Skulpturen. Um 1510. Holz. Ehemals zu einem Altarschrein
gehörend: Maria mit Kind und sechs kleinere Heiligenfiguren; darunter die
Hl. Barbara. An der Nordempore.
Fragment eines Hl. Georg. Um 1450. Holz. An der Südempore.
Großer Taufengel. 17. Jh. Holz. Eine volkstümliche Arbeit, die Fassung
entfernt. An der Westempore.
Orgel. Wohl 1819 von Johann Christian Schröder, Sonnewalde.
Bronzeglocke. 1495 von Matthias Halbritter.
Die Kirche wirkt vor allem durch ihren hochaufragenden Turm
ortsbildprägend. Durch die im Inneren des Turms ungewöhnlich gut
erhaltenen Reste des bauzeitlichen Außenputzes stellt sie ein wichtiges
Zeugnis mittelalterlicher Bauästhetik und Bautechnik dar. Die geschlossene
Ausstattung aus dem 18. Jh. vermittelt zudem ein anschauliches Bild der
Innenräume einfacher Dorfkirchen im sächsisch-brandenburgischen
Grenzraum.
Quellen: Evangelisches Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen,
Magdeburg: Bauarchiv.
Literatur: Inv. Schweinitz 1891, S. 56; Dehio, S. 325f.