Denkmaltopographie Elbe-Elster, Bd. 7.1, 1998, S. 357 f.

Die Dorfkirche, eine Filialkirche von Knippelsdorf, steht in zentraler und leicht
erhöhter Lage auf dem einstigen Friedhof und markiert die Mitte des
heutigen Straßendorfs. Auf dem Friedhof zwei ca. 150jährige Linden und
eine alte Eiche.
Rechteckiger Feldsteinquaderbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. mit
geradem Ostabschluß und Satteldach mit Fledermausgauben. Das mittlere
Lanzettfenster der Dreifenstergruppe im Osten, das mit Raseneisensteinen
eingefaßte Stufenportal auf der Südseite und ein etwas weiter westlich
liegendes, zugesetztes Portal mit Backsteineinfassung sind mittelalterlich,
die übrigen Öffnungen im 18. Jh. stichbogig vergrößert, die Nordseite
geschlossen. Das mittelalterliche Scheinfugennetz mit sorgfältig vorgeritzten
Bandfugen an der Ostseite großflächig erhalten. Der querrechteckige Turm,
wohl im 14. Jh. angefügt, mit kleinen spitzbogigen Schallöffnungen auf allen
vier Seiten und Walmdach ist aus sehr großen Feldsteinen gefügt und
schließt nur an der Südseite bündig an. Im Inneren eine Balkendecke.
Farbiger Fliesenboden sowie West- und Nordempore, Ende 19. Jh. Ebenso
das Gestühl und die Kanzel aus dunkellasiertem Holz.
Ausstattung
Taufstein. Mittelalterlich. Sandstein. Mit runder Kuppa auf jüngerem Fuß.
Pfarrerstuhl. 19. Jh. Teile einer wohl aus dem 17. Jh. stammenden Brüstung
wiederverwendet.
Orgel. Zweite Hälfte 19. Jh.
Eisenglocke. 1922. Firma Ulrich und Weule.
Die kleine, in ihrem Außenbau nicht eingreifend veränderte Kirche überliefert
ein anschauliches Bild vom Aussehen der frühen Dorfkirchen, die im Zuge
des hochmittelalterlichen Landesausbaus im Süden des heutigen Landes
Brandenburg im 13. Jh. entstanden.
Quellen: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Geheimes Staatsarchiv, Berlin: I.
Hauptabteilung, Rep. 76 (Kultusministerium) IX Sekt. 12, Nr. 1, Bd. IV, Bl.
273.
Literatur: Inv. Schweinitz 1891, S. 70; Dehio 1987, S. 400.