Denkmaltopographie Ostprignitz-Ruppin, Bd. 13.1, 1996, S. 330 f.

Erwähnt 1541 als Tochterkirche von Lichtenberg und ab 1602 von Wulkow.
Das Patronat lag beim Landesherrn bzw. Fiskus. Die Kirche steht in der Mitte
des längsovalen Dorfangers. Vor dem Westportal erhöht liegender Kirchhof,
eingefaßt von einer Feldsteinmauer mit Ziegelabdeckung. Ein Mittelweg teilt
die Bestattungsfläche in zwei Grabfelder. Im Zentrum der Anlage Hänge-
Esche, an seiner Südseite zwei alten Linden als Rest einer ehemaligen
Reihenbepflanzung erhalten. Östlich vor der Apsis von zwei Eichen
gerahmtes Kriegerdenkmal (Granitstele mit Inschriften).
Nach Abbruch einer vermutlich mittelalterlichen Vorgängerkirche 1734
Neubau durch Friedrich Wilhelm Diterichs und Christian Friedrich Unruhe.
1860 Neubauentwürfe von Kreisbaumeister Maaß. Vorgesehen waren ein
direkt an das Schiff anschließender quadratischer Westturm,
Rundbogenfenster und eine Halbrundapsis. Nach Abbruch der barocken
Kirche und Planänderungen durch Friedrich August Stüler 1867 Errichtung
des bestehenden Kirchenbaus unter Leitung von Kreisbaumeister Kromrey.
1960 Restaurierung. Neogotische Saalkirche aus gelblichen
Hartbrandziegeln auf Feldsteinquadersockel. Das rechteckige Schiff mit
Satteldach sehr schlicht, lediglich von drei Spitzbogenfenstern auf beiden
Längsseiten sowie zwei etwas kleineren Fenstern und darunterliegenden
Portalen auf der Westseite gegliedert. Im Osten polygonale Apsis mit
Strebepfeilern. Vor der Westfront polygonaler Turm auf quadratischem
Unterbau, freistehend in der Art eines Campanile. Der Turm durch Lisenen,
Friese, abgestufte Portal- und Fenstergewände u.a. Schmuckformen deutlich
hervorgehoben. Das Kircheninnere von nüchterner Strenge mit einheitlicher
Ausstattung. In der Apsis Sterngewölbe. Zum Schiff offener Dachstuhl.
Ausstattung
Altar, Kanzel, Gestühl, Empore und Orgel, um 1867, Sandstein (Altar) bzw.
Holz, in neogotischen Formen.
Charakteristische märkische Dorfkirche der zweiten Hälfte des 19. Jh. und
Zeugnis für das Wirken Stülers als Ressortleiter für Kirchenbau bei der
königlichen Oberbaudeputation. Durch ihre Stellung im Dorfkern ist die
Kirche von ortsbildprägender Wirkung.
Quellen: BLHA Pr. Br. Rep. 7 Alt Ruppin III Ecclesiatica Nr. 1267 u. Rep. 27A
Neuruppin Nr. 198; Kreisarchiv.
Literatur: Inventar 1914, S. 179; Kurztopographie 1978, S. 236; Ruppiner
Land 1981, S. 172.