Dehio Brandenburg, 2012, S. 7 f.

Ehem. Kirche des 1939 mit Altenau vereinigten Ortes Boragk. –
Spätromanischer Backsteinbau um 1200. Zugehörig einer Gruppe von
Backsteinkirchen in der Umgebung des Zisterzienserklosters Mühlberg
(Saxdorf); sehr ähnlich besonders die Filia Burxdorf. Der eingezogene, urspr.
rechteckige Chor wohl spätgotisch verkürzt und durch 3/8-Schluss aus
Mischmauerwerk ersetzt. Im 17. Jh. quadratischer Westturm mit
Quersatteldach und verschiefertem oktogonalen Dachreiter angefügt;
modern verputzt. – Die hochsitzenden rundbogigen Schiffsfenster z. T.
barock erweitert, auch die stichbogigen Chorfenster barock. Zentral in der
Südwand gestuftes Rundbogenportal, von übergiebelter Mauervorlage
gerahmt, das entsprechende Nordportal zugesetzt, ebenso eine spätgotische
Chorpforte mit Sandsteinlaibung.
Innen. Rundbogiger Triumphbogen; Holzbalkendecke mit Längsunterzug im
Schiffskieldekor, Hufeisenempore mit modern bemalter Brüstung. –
Hölzernes Altarretabel inschriftlich 1621. Doppelsäulenaufbau mit
Beschlagwerk, an den Wangen Adlerköpfe; im Hauptfeld
Kreuzigungsgemälde aus der Werkstatt des Meisters vom Altar der
Friedhofskapelle zu Mühlberg; in der Predella Gemälde des Abendmahls
flankiert von den Bildnissen Luthers und Melanchthons, im Aufsatz
Auferstehungsbild. Hölzerne Kanzel mit Schalldeckel A.17.Jh., am
polygonalen Korb gemaltes Beschlagwerk. Großer romanischer Taufstein
von schlichter Kelchform (Turmraum, ähnlich der in Saxdorf). Kleine
Ritterfigur aus Bronze, ehem. Aquamanile wohl 15.Jh., Herkunft unbekannt,
bis A.20.Jh. auf dem Schiffsgiebel aufgestellt, z.Zt. deponiert. Am
Triumphbogen Grabmal für den Pfarrer Christian Clarus († 1721), bekrönt
von Gethsemanerelief zwischen Putten und Gottesauge, auf dem
kartuschenförmigen Sockel allegorische Figürchen, Fides und Sapientia.
Außen am Chor Grabmal des 18.Jh., beschädigt.