Dehio Brandenburg, 2012, S. 80 f.

Die mittelalterliche Wehranlage in großen Teilen erhalten. Wälle und Gräben
im Norden und Nordosten in den Promenaden teilweise bewahrt, ebenso die
stadtseitigen, parallel zur Mauer verlaufenden Gassen. Die Stadtmauer
annähernd kreisförmig, E.13.Jh. vorwiegend aus Feldstein in urspr. sieben
bis acht Meter Höhe errichtet. 2.H.15.Jh. in Backstein verstärkt, mit ehem. 42
vorwiegend rechteckigen Weichhäusern, runden Mauertürmen und Toren.
Der besterhaltene Mauerabschnitt zwischen Berliner- und Grünstraße. In den
stadtseitig offenen Weichhäusern Absätze für zwei Balkenböden und
eingebaute Steintreppen mit rundbogiger Zugangspforte erkennbar. Wälle
und Gräben nördl. der Kirche noch als Promenaden erhalten. Steintor im
Osten, als einziges der ehem. drei Stadttore erhalten. Viergeschossiger
quadratischer Torturm aus Backstein, 2. H. 15. Jh., mit spitzbogiger
Durchfahrt und schräggestellten Strebepfeilern an den Ecken; das
Mansarddach mit hölzernem Uhrtürmchen von 1752. Innen
(Hussitenmuseum) die sog. untere Rüstkammer kreuzrippengewölbt, die
oberen Geschosse jetzt ohne Wölbung. An der Turmnordseite der
Treppenaufgang sowie eine Fußgängerpforte. Die anschließende Mauer mit
zwei übereinanderliegenden Wehrgängen, der untere tonnengewölbt, die das
Steintor mit dem Hungerturm verbinden.
Hungerturm. Rundbau aus Backstein auf hohem Feldsteinsockel, E. 15. Jh.,
der oktogonale Kegelhelm mit 1886 erneuertem Zinnenkranz.
Pulverturm, westl. der Altstadt. Runder Backsteinturm in der Mauer, 2.H.
15.Jh., mit 1891 erneuertem Kegelhelm und Zinnenkranz; Innen gewölbtes
Verließ.