Dehio Brandenburg, 2012, S. 83

Anspruchsvoller Feldsteinsaal mit breiterem Westturm, 2.H.13.Jh. Der
quadratische Fachwerkaufsatz des Turms von 1837, 1988–93 rest.
Geschrägter Sockel und gekehltes Traufgesims; das Westportal mit
profiliertem Kämpfer, die drei Gewändestufen abwechselnd mit Kehle und
zugespitztem Rundstab. Die Lanzettfenster der Längswände unter breiten
Spitzbogenblenden zu Zweiergruppen zusammengefasst, in der Mitte jeweils
ein Einzelfenster in Blende; die gestaffelte Dreifenstergruppe der Ostwand
unter ebensolcher Blende, der mittlere Bogen auf Konsolen (s. Brüssow,
Jagow). Innen der Turmraum durch zwei hohe Spitzbogenöffnungen mit dem
Schiff verbunden; in der Südwand eine Mauertreppe. Das Schiff mit
kassettierter Holzdecke; der Ostteil durch große Spitzbogenblende für das
Südfenster ausgezeichnet, Fenstergewände und Mittelstütze innen wie
außen gerundet und mit Kämpferplatte. – Qualitätvoller Schnitzaltar, um
1500, evtl. aus dem Prenzlauer Dominikanerkloster, einer bedeutenden
Stettiner Werkstatt zugeschrieben, durch klassizistische Graufassung
verändert. Im Schrein Mondsichelmadonna zwischen hll. Martin und Bischof,
in den Flügeln die Apostel, bekrönend Kreuzigungsgruppe. Die Malereien der
Flügelrückseiten bis auf Reste von Geißelung und Kreuzigung zerstört, um
1520, nach Dürervorlagen (vgl. Malereien in Güstow). 2011 in Teilen
konserviert. In der Predella sieben Schnitzfiguren von Heiligen, um 1520,
nicht zum Altar gehörig, davon hll. Jakobus d.Ä. und Maria Magdalena aus
einer wohl sächsisch beeinflussten Werkstatt. Hölzerne Kanzel, 1.V.17.Jh.,
mit Beschlag- und Knorpelwerk, die diamantierten Nischen zwischen den
Ecksäulchen des Korbs leer. Taufe aus Tonguss, Westempore und
neugotischer Orgelprospekt 2.H.19.Jh.