Dehio Brandenburg, 2012, S. 95 f.

Stattlicher Feldsteinsaal, 2. H. 13. Jh., mit langem, eingezogenem
Rechteckchor und hohem Westquerturm. Der Sakristeianbau südl. am Chor
wohl E. 13. Jh., 1724 verlängert und zu Patronatsloge mit Gruft umgebaut.
1878/81 umfassende Rest. und Sakristeianbau im Nordosten. – Der Turm
oberhalb der Schiffsmauern mit hellen Eckquadern, wohl 14.Jh., sein
Abschluss mit Satteldach zwischen Backsteingiebeln von 1937. Das
breitspitzbogige Südportal mit profiliertem Backsteingewände 15. Jh., in
ähnlichen Formen das Westportal von 1878/81. Die bei der Einwölbung
A.16.Jh. eingebrochenen Fenster 1878/81 vergrößert, nur das mittlere
Ostfenster 15.Jh.; die Bögen der urspr., vermauerten Dreifenstergruppe
erkennbar. Innen das Schiff über drei Rundpfeilern in der Mittelachse
zweischiffig kreuzrippengewölbt, der durch spitzbogigen Triumphbogen
abgesetzte Chor mit zweijochiger Kreuzrippenwölbung. Die Birnstabrippen im
Schiff auf Konsolen mit männlichen Büsten, z.T. durch Attribute als Apostel
erkennbar, wohl einer Berliner Werkstatt um 1520 zuzurechnen; im Chor
Gewölbekonsolen in Form von Tierköpfen und Masken; die runden
Chorschlusssteine mit Reliefs von Sonne und Mond. Die Spitzbogenöffnung
zum Turm bis auf eine Tür zugesetzt, die ehem. Patronatsloge heute durch
die Orgel verstellt. 1957 im westl. Chorgewölbe Reste einer Wandmalerei mit
der Darstellung des hl. Markus freigelegt, A.16.Jh. – Fünf Porträtgemälde:
Reimar v. Winterfeldt, 1596, Öl auf Holz; Ölbilder des Ehepaars v. Löben,
1666, undovales Ölgemälde des Freiherrn v. Canitz (†1699); im Chor
lebensgroßes Gemälde der Ehrengard Maria v. Hagen (geb. v. Schulenburg)
mit Bildnismedaillons ihrer drei verstorbenen Ehemänner, 1730 von E.
Dubuisson, Öl auf Kupfer, der Rahmen mit 32 Alabasterwappen. –
Spätromanischer Inschriftgrabstein, wiederverwendet für Katarina Morner
(†1596). Epitaph für Philipp Ludwig v. Canstein (†1708), in der Art des J. G.
Glume d.Ä., mit Trophäenschmuck und Fama und der Büste des
Verstorbenen auf einem Sarkophag (obere Teile durch Gipskopie ersetzt).
Sandsteinepitaph für Heinrich Julius v. Goldbeck († 1818) und seine Frau (†
1816), die Reliefmedaillons der Köpfe aus Marmor 1820 von J. G. Schadow.
– Außen an der Sakristei zwei Inschriftgrabsteine von 1734 und 1744. Im
Süden Urnengrabmal im Zopfstil für Carl Wilhelm Börger († 1793).