Dehio Brandenburg, 2012, S. 290
Ehem. Dorfkirche von Seegefeld. Im Kern frühgotischer Feldsteinbau, 1781
kreuzförmig erweitert. Der massige Westturm in Backstein mit Satteldach und
Schallöffnungen 2.H. 15.Jh. In der Südostecke strebepfeilerartiger
Turmaufgang. Südanbau und Ostwand mit Staffelgiebel und
Spitzbogenblenden (verputzt). 1990– 2002 sowie 2010/11 saniert. Innen
Flachdecke auf Voute (erneuert um 1995), Empore im östl. Kreuzarm und im
Süden. Das Turmuntergeschoss kreuzrippengewölbt und zum Schiff als Loge
geöffnet. – Altarretabel, Kanzel und Taufe, Holz, wohl 1662 (Inschriften)
einheitlich renoviert: Das Retabel, im Hauptfeld zwischen Doppelsäulen
Kreuzigungsgemälde, darunter Abendmahlsbild, außergewöhnlich die
Wangen in Form von Adlern, die großen knienden vollplastischen
Giebelfiguren 18.Jh.; reiches Beschlagwerk. Polygonale, reich dekorierte
Kanzel, in den Rundbogenfeldern zwischen Volutenpilastern die vier
Evangelisten. Achtseitige Taufe mit gemalten Engelsputten zwischen
Eckvoluten (E.16.Jh.d). An der Westwand über der Turmöffnung mit Loge
Stuckepitaph für Hans Georg v. Ribbeck und Ehefrau, 1781; zu Seiten des
großen Allianzwappens vier Inschriftenmedaillons in Laubrahmung mit
Todessymbolen, für Angehörige der Familie v. Ribbeck. Zwei Glocken des
16.Jh., eine 1536 von A. Kepfel aus Lothringen.