Dehio Brandenburg, 2012, S. 384 f.

Im Kern frühgotischer Feldsteinsaalbau, 2.H.13.Jh., mit eingezogenem
Rechteckchor und quadratischem Westturm. Nach Brand um M. 18. Jh.
erneuert und die Wände erhöht. Der Turm modern verputzt; sein achteckiger
Aufsatz 1842. Rest. 1905 und 1991–93, dabei den barocken Nordanbau mit
Sakristei und Patronatsloge abgerissen. Die Fenster barock vergrößert. Von
den urspr. schmalen Lanzettfenstern erhalten nur zwei zugesetzte in der
Nordwand und, als Rest einer Dreifenstergruppe, eines in der Ostwand,
darüber zwei spitzbogige Blenden. Auf der Südseite zwei Portale: zum Schiff
breitspitzbogiges spätgotisches Backsteinportal, zum Chor frühgotisches
Feldsteinstufenportal, dieses verdeckt von einer Fachwerkvorhalle wohl des
18.Jh. An der Tür mittelalterliche Beschläge, 1853 ergänzt.
Innen. Der Raum durch die Erhöhung der Wände um M.18.Jh. sehr steil, der
Triumphbogen entfernt. 1905 die Ausstattung ergänzt und die Polychromie
vereinheitlicht. In Chor und Schiff flache Holztonnen, 1991 erneuert.
Vermauerte Logenöffnung an der nördl. Chorwand mit (teilweise erneuerter)
Wandmalerei aus rahmenden Tuchgehängen, inschriftlich 1761. Dreiseitig
Emporen, an Nord- und Westseite doppelgeschossig. – Altaraufsatz dat.
1663. Zweigeschossiger Aufbau in Spätrenaissanceformen, grobere
Wiederholung des Hauptaltars von St. Trinitatis in Finsterwalde. Im
Hauptfeld Kreuzigungsgruppe mit plastischem Kruzifix vor Stadtsilhouette;
im Auszug Ovalbild der Dreieinigkeit. Kanzel M.17.Jh., in den rundbogigen
Brüstungsfeldern des Korbs gemalt die vier Evangelisten, Johannes d.T. und
Christus, 1.H.18.Jh., am Kanzelaufgang gemalte Engel, 1905. Vergitterte
Logen, 2.H.17.Jh. Orgel und Prospekt 1853, von J. Chr. Schröther d.J.,
verändert 1905. Taufengel A.18.Jh., der Werkstatt G. Wolschke, Calau,
zugeschrieben. – Mehrere mittelalterliche Schnitzfiguren, z.T. mit erneuerter
Fassung: Lebensgroßer Triumphkruzifixus, M. bis 3. V. 15. Jh.; ein kleineres
Kruzifix von 1568; Mondsichelmadonna um 1460; Madonna, um 1470/80;
Petrus und Paulus, um 1400; Hl. Sebastian 4.V.15.Jh.
Rundbogiges Backsteinportal des 16.Jh. mit Fußgängerpforte, in der
Feldsteinmauer des Friedhofs.