Dehio Brandenburg, 2012, S. 371 f.

Ehem. dreischiffige Backsteinhalle mit mächtigem Westturm und
einschiffigem Chor, 1259 Vorgängerbau erwähnt; Zugehörigkeit der heutigen
Sakristei aus Feldstein auf der Nordseite bisher umstritten. Um 1400 der
einschiffige oder schmalere basilikale Vorgänger vermutlich von H.
Brunsberg um den zur anspruchsvollsten Backsteingotik des Landes
gehörenden einschiffigen Langchor mit 5/10-Polygonschluss erweitert. Im
Verlauf des 15.Jh. Turm in Schiffsbreite des Vorgängers angefügt (Spur des
Vorgängerdaches an östl. Turmwand). Nach M. 15. Jh. mit der südl. Kapelle/
Vorhalle der Neubau des Langhauses beg., in zwei Bauabschnitten als
niedrige aber breite dreischiffige Halle ausgeführt. 1945 ausgebrannt, das
Langhaus bis auf die Umfassungsmauern zerstört. – 1982–87 Rest. von
Chor und Turm sowie Einbau von zweigeschossigen Gemeinderäumen im
östl. Langhausjoch; seit 1992 weitere Restaurierungen. Der Chor in Breite
des Vorgängerlanghauses über Feldsteinsockel errichtet. Zwischen den nach
innen gezogenen Strebepfeilern breite, im Polygon vier-, an den Langseiten
fünfbahnige Fenster. Die wie an der Brandenburger Katharinenkirche als
flache Wandvorlagen vortretenden Stirnen der Strebepfeiler mit identischen
Profilen und je drei übereinander angeordneten Doppelnischen für
Skulpturen gestaltet, die Stäbe abwechselnd aus glasierten und unglasierten
Ziegeln; das bekrönende Maßwerk und die Wimperge fehlen heute. – Der
Binnenchor umgeben von einem Kranz schmaler, raumhoher,
kreuzrippengewölbter Kapellen zwischen den weit vortretenden Wandpfeilern
und mit einem reichen Sterngewölbe aus Dreistrahlrippen auf fein profilierten
Vorlagen eingewölbt. – Das anschließende östl. Langhausjoch mit den
Gemeindeeinbauten heute unter einem Dach. Das Langhaus wie die übrigen
Bauteile auf Feldsteinsockel, sein Mauerwerk darüber hinaus von
zahlreichen Feldsteinen durchsetzt. Die Wände durch flache Strebepfeiler
und breite Fenster gegliedert; unter der Traufe Sechspassfries (19. Jh.?). Im
Ostjoch auf der Nordseite der vielleicht ältere Sakristeianbau; an der
Südwand die quer-hausartig wirkende Kapelle mit kielbogenbekröntem Portal
in vierpassdurchbrochener Vorlage und Doppelblenden zu Seiten eines
vierbahnigen Fensters darüber repräsentativ gestaltet. Zwei weitere Portale
in durchbrochener Vierpassvorlage im zweiten Joch. Ehem. durch
Achteckpfeiler dreischiffig unterteilt; die Seitenschiffe vor 1945 mit
Kreuzrippengewölben auf weit vorspringenden Pfeilervorlagen an den
Wänden, das Mittelschiff mit Sterngewölben. – Der eingezogene
querrechteckige Westturm mit Geschossteilung durch Kaffgesimse und
umlaufende Zierbänder (vor allem aus Sechspässen). Die beiden
Obergeschosse sp. 15. Jh., Abschluss mit flachen Spitzgiebeln E.18.Jh.
Großes Westportal mit mehrstufigem, profiliertem Gewände in rechteckiger
Rahmung, darüber zwei dreibahnige Fenster (mit den Schiffsfenstern
entsprechendem Gewändeprofil) und achtteilige Rose, von profilierter
Spitzbogenblende mit eng anschließender Rundbogenblende
zusammengefasst. Das folgende Geschoss vermittelt mit fialenbekrönten
Giebelschrägen zum quadratischen Obergeschoss mit hohen
Lanzettöffnungen und schmalen Blenden an den abgeschrägten Ecken.