Dehio Brandenburg, 2012, S. 398

Spätgotischer Saalbau mit dreiseitigem Ostschluss, leicht eingezogenem
querrechteckigen Westturm. Der westl. Schiffsteil aus Feldstein, A. 15. Jh.,
Reste des urspr. Daches mit Holztonne von 1408/09(d), von diesem einige
Bretter mit Schablonenmalerei im Dachwerk von 1571d erhalten; in 2.
H15.Jh. nach Osten in Backstein mit dreiseitigem Schluss erweitert, die
kleinen Strebepfeiler vermutlich ebenso für eine hölzerne Tonne
vorgesehen. Der hohe, ungegliederte Westturm aus Feldstein ebenfalls
nachträglich angebaut, aber älter als der Backsteinchor, mit schmalen z.T.
gepaarten Schallöffnungen und Walmdach; rundbogige Tür im Süden. Im
Chorpolygon urspr. gestufte Lanzettfenster, die übrigen Öffnungen barock
korbbogig erweitert. Südvorhalle mit Stichbogenfenstern, 17. Jh., vielleicht
vor 1622; darin spitzbogiges, im Bogenbereich abgefastes Stufenportal. Die
Tür im Westteil des Schiffs einfach gestuft, ihr Türblatt mit eisernen
Beschlägen, 15. Jh. Außer am Turm der spätgotische Außenputz fast
vollständig erhalten, mit geritzter Quadergliederung, Bogen- und
Vierpassfries (Chor), 2006 konserviert. Innen Putzdecke, im Westen und
Süden Empore auf gedrehten Holzsäulen, fr.18.Jh. An der Nord-, Ost- und
Südwand Reste von Wandmalerei: südl. zwei weibliche Heilige (hl. Barbara
und hl. Katharina), wohl nach 1480/90, weitere Darstellungen zeichnen sich
an nordöstl. Chorwand ab; verwandt den Malereien in Beesdau, Briesen und
Riedebeck. An der Nordwand Vorhang- und Rankenmalerei von einer
zweiten Raumfassung. – Kanzelaltar mit Knorpelwerkdekor, wohl A. 17. Jh.,
über spätgotischer Mensa; in der Predella Abendmahlsbild, darüber
polygonaler Kanzelkorb, von Ädikula gerahmt und von Flügeln flankiert, darin
Schnitzfiguren eines spätgotischen Altars, E.15.Jh., jeweils zwei Nischen
übereinander: links die Anbetung der Könige und zwei Heilige, rechts ein das
Schwert schwingender Heiliger und Paulus, darüber Stephanus und ein
Bischof mit Kreuz. Knorpelwerkwangen, davor die größeren Figuren einer
Madonna und einer weiblichen Heiligen. Pfarrstuhl mit vergittertem Aufsatz,
2.H.17.Jh. Orgel um 1775. – Außen neben dem Südportal Grabstein mit
Rokokodekor für Johann Christian Adam († 1776) und seine Frau († 1767).