Dehio Brandenburg, 2012, S. 402 f.

Ehem. Prämonstratenserklosterkirche (Ruine). Das Kloster 1177/78 von
Pommernherzog Bogislav auf Besitz der Prämonstratenser von Grobe gegr.
und mit Stiftsherren aus dem Domkapitel von Ratzeburgbesiedelt. Ältestes
Kloster der Uckermark mit ausgedehnten Besitzungen in der Umgebung.
Nach der Reformation Säkularisation und Umwandlung in ein kurfürstliches
Amt. Bei archäologischen Grabungen (1938 und 1993–96) die Klosteranlage
mit Klosterhof nördl. der Kirche nachgewiesen, westl. und nördl.
teilunterkellerte Klausurgebäude, im Osten evtl. nur ein Kreuzgang. Die
Klosterkirche wohl um 1300 beg. und um M. 14. Jh. fertiggestellt, nach 1536
ungenutzt. 1687 den Hugenotten zugewiesen, nach Brand 1717 abgetragen
und nur der Westteil als Ruine erhalten, die Konventsgebäude abgerissen.
1885 umfassende Sicherung, erneut in den 1990er Jahren. Grabungen
1996/97 erbrachten anhand von Gräbern nur indirekte Erkenntnisse über
den Grundriss des Chores. Nach vor 1714 entstandener Zeichnung und
Beschreibung sowie den erhaltenen Resten ehem. dreischiffige
Backsteinhalle von vier Jochen mit unbekanntem Ostschluss. Erhalten allein
Teile der Westwand mit den hohen Strebepfeilern und Fenstergewänden
einer dreiseitig aus der Westfront hervortretenden Sechseckkapelle
(Baudetails wie Maßwerkreste, Kämpferbänder verweisen auf Choriner
Bauhütte). Darüber Reste des ehem. westl. Blendengiebels mit Paaren
zweibahniger, von Streben mit Blendenschmuck eingefasster
Lanzettblenden wohl in Nachfolge der Ostgiebel der Marienkirchen in
Greifswald und Prenzlau, nach 1340. Der massive, querrechteckige Oberbau
hinter dem Westgiebel mit Einwölbung des Langhauses A.16.Jh. vermutlich
als Glockenträger aufgesetzt. Die westl. Langhauspfeiler über
unregelmäßigem Grundriss mit komplexem Profil aus breiten
Halbrundvorlagen, begleitet von Rundstäben, dazwischen Grate aus
übereckgestellten Backsteinen; ähnlich wenn auch einfacher die
Pfeilerprofile der Franziskanerkirche in Berlin und der Klosterkirche von
Chorin (E.13.Jh.).