Dehio Brandenburg, 2012, S. 419 f.

Saalbau aus Feldstein mit massigem Westturm, wohl 15. Jh. Durchgreifend
erneuert um 1700 mit fünfseitigem Chor und doppelgeschossigem
Logenanbau für vier eingepfarrte Gutsherren auf der Südseite. In DDR-Zeit
außen einheitlich verputzt; Stichbogenfenster. Verbretterter Turmaufsatz von
1747 mit achtseitig gebrochener Spitze. – Innen verputzte Holztonne, durch
Profile Kreuzgewölbe angedeutet. Der leicht erhöhte Chorraum von
besonders lichter Wirkung. Zweigeschossige kurze Hufeisenempore, die
Mitte unten vorschwingend. An der Südwand die vier Logen der Gutsherren
zweigeschossig angeordnet, zum Schiff mit Glasfenstern versehen. In der
unteren, südöstl. Loge Decke mit Stuckrahmen, 1.H.18.Jh, außerdem
Gemälde der Kreuztragung, fr.18.Jh. in italienischer Tradition.
Ausstattung. Mächtiger Ädikula-Altar, 1.V.18.Jh., neu gefasst 1908.
Gekuppelte korinthische Säulen, schweres Gebälk und Sprenggiebel,
Dekoration mit Gemälden und Figuren. In der Predella Abendmahl, im
Hauptfeld Maria und Johannes unter dem Kreuz, vor den Figuren, Moses
und Johannes d.T., in Kartusche vor dem Gebälk Auferstehung. Seitlich
schmale Akanthuswangen, in der kartuschenartigen Bekrönung Gottesname,
daneben zwei Engel mit Leidenswerkzeugen auf den Giebelsegmenten
gelagert. Hölzerne Kanzel 1. V. 18. Jh., mit Weinlaubsäulchen und
Pinienzapfen am Unterhang. An der Brüstung bemalte Füllungen: das
Paradies und die Evangelisten, am Aufgang Jesaja und Jeremia; mit
geschnitztem Pfarrstuhl der gleichen Zeit verbunden. An der
Kanzelrückwand Christus- und Mosesbild, von geschnitzter und gemalter
Draperie umgeben; darüber hölzerner Schalldeckel. Barocker Orgelprospekt
rest. 1784, neu gefasst 1908. – Vorzügliches Wandepitaph für Johann
(†1705) und Sophie Dorothea Patow († 1737), Marmor vor gemalter
Draperie, sicher Dresdener Arbeit. Die Vitentafel jeweils flankiert von
Sockeln mit den Büsten der beiden Verstorbenen, seitlich und zwischen
ihnen je eine Tugendallegorie. Die Konsolen des Sockels von Puttenköpfen
getragen. Unter der Vitentafel Medaillons der Kinder und Enkel, als
Bekrönung Allianzwappen und Urne, von zwei Putten begleitet. Drei
geschnitzte Wappenepitaphien, zwei davon in der nördl. Loge: für J. v.
Schwantes († 1661), mit zwei seitlichen Kriegergestalten, für Joachim v.
Minkwitz sowie für Hans Christoph v. Polenz († 1681).