Dehio Brandenburg, 2012, S. 429 ff.

Feldsteinquaderbau der 1.H.13.Jh.; zunächst der eingezogene quadratische
Chor mit Apsis, nach Unterbrechung Schiff und mächtiger westl. Querturm.
Das Turmoberteil spätgotisch, hier die Kanten in Backstein gefasst. An der
Chorsüdseite eine zweigeschossige barocke Patronatsloge angebaut,
zugleich die Fenster flachbogig vergrößert. 1964–66 und 1985 rest. 2000
zentraler Turmaufsatz rekonstruiert. Westl. spitzbogiges Stufenportal, auf der
Südseite zugesetztes Rundbogenportal, im Apsisscheitel ein schmales
vermauertes Rundbogenfenster erhalten. Innen flachgedeckt. Das
Turmuntergeschoss mit hoher Spitzbogenöffnung zum Schiff; der
Triumphbogen entfernt. Hufeisenempore 1690, in den Brüstungsfeldern
Gemälde Christi und der zwölf Apostel. – Hölzerner Altaraufsatz von 1699
(dem Altar in Groß Kienitz eng verwandt), rest. 1964/66. In der Predella
Abendmahlsbild zwischen geschnitzten Wappen, im Hauptfeld
Kreuzigungsgemälde, flankiert von gedrehten Weinlaubsäulen und reichen
Akanthuswangen. Der Aufsatz mit Grablegung gerahmt von enggedrehten
Säulchen; im gesprengten Giebel Skulptur des Auferstandenen, seitlich zwei
Kriegsknechte. Kanzel zeitgleich; der polygonale Korb mit gedrehten
Ecksäulchen und Bildern Christi sowie der vier Evangelisten auf
Petrusskulptur gestützt. Am Kanzelaufgang Gemälde der Tugenden Fides
und Caritas; die dritte Tugend (Spes) wohl bei nachträglichem Einbau der
Kanzeltür mit Moses- und Engeldarstellung entfernt. Über dem Korb
Wandgemälde, Christus als guter Hirte,17.Jh. Barocke Patronatsloge, die
Öffnungen im 19.Jh. erweitert. Großes steinernes Hängeepitaph mit
qualitätvollen Marmorskulpturen für Otto v. Schlabrendorff († 1721); über
dem Inschriftensockel ein Prunksarg, davor sitzend Fama, seitlich Herkules
und geflügelter weiblicher Genius, auf dem Sarg die Büste des Verstorbenen
vor Trophäen. Vier Lehnsessel M.18.Jh. In der Vorhalle hölzerner Opferstock
15.Jh.