Dehio Brandenburg, 2012, S. 548 f.

Flachgedeckter Saalbau mit halbkreisförmiger Apsis, Feldstein, M. bis
2.H.13.Jh., im 15.Jh. erneuert. Aus dieser Zeit die heute vermauerten
Stufenportale der Nordseite; das Schiffsportal mit Fase-Wulst-Profil und
Glasursteinen. Auch die niedrig sitzenden spätgotischen Fenster mit
Backsteinbögen noch zu erkennen. Im 17. Jh. das Schiff erhöht und nach
Westen verlängert mit zweigeschossigem Fachwerkdachturm, 1601(d). Die
Westseite seitdem als Schaufassade gestaltet: Drei Portale in mageren
Spätrenaissanceformen, dazwischen zwei gute figürliche Grabsteine, Achatz
v. Quitzow (†1605) mit seiner Frau R. v. Münchhausen und Christopher v.
Quitzow († nach 1580), wohl um 1610 (innen rest. 1902, 1989).
Ausstattung. Hölzerner spätbarocker Kanzelaltar. Taufe, Sandstein, A. 17.
Jh., der Fuß von vier wappenhaltenden Löwen gebildet, die Kuppa durch
Hermenpilaster viergeteilt, mit Reliefs in Rundschilden (Opferung Isaaks,
Geburt Christi, Taufe und Auferstehung). – Innen weitere figürliche
Grabdenkmäler der Familie v. Quitzow (s. Rühstädt). Besonders aufwendig
das Wandgrab Philipp v. Q. († 1616). Die fast lebensgroße ausdrucksstarke
Figur in weißem Alabaster ausgeführt, Zentrum eines reichen
manieristischen Architekturaufbaus, einem Flügelaltar nicht unähnlich. Der
schwarze Marmor der reichen Säulenarchitektur kontrastiert mit den in
weißem Marmor gearbeiteten vielfältigen Begleitfiguren: am Sockel
Karyatiden, in den Seitenteilen Moses und Johannes d.T., auf dem Gebälk
allegorische Figuren und Wappenträger. Ihre gewundenen Bewegungen und
die betont zerklüftete und plastische Gestaltung erinnert an Arbeiten der
Bildhauer Chr. Kapup und S. Ertle im Magdeburger Dom, die Ornamentik des
gedehnten Knorpelstils an Chr. Dehne, ebenfalls aus Magdeburg (s. Ketzür).
Prächtiger Sandsteinepitaph Achatz v. Q. (?, die Inschrift erst 1665
nachträglich angebracht), A. 17. Jh.; die Reliefgestalt des Verstorbenen in
reich ornamentiertem Architekturaufbau, die Bekrönung mit
Auferstehungsrelief. Figurengrabstein der Margarethe Rosenkranz († 1593),
Frau des Dietrich v. Q.