Dehio Brandenburg, 2012, S. 572 f.

Dreischiffige gewölbte Stufenhalle aus Backstein mit eingezogenem
zweijochigen Chor und eingestelltem Westturm, 2.H.15.Jh., der Chor unter
Verwendung der – damals in Backstein erhöhten – Außenmauern einer
rechteckigen Feldsteinkirche aus der 2.H.13.Jh. Der schmalere Turmaufsatz
von 1928. An der Chornordwand frühgotische Sakristei. Die neugotischen
Anbauten südl. und nördl. des Chors um 1865. Rest. 1964, innen nach Brand
1995. Stichbogenportale in hohen Spitzbogenblenden mit profilierter Laibung
im Westen (vermauert) sowie jeweils in den Westjochen der Langseiten. Das
Chorsüdportal von der Vorhalle verdeckt. Gedrückt spitzbogige Fenster mit
fein profilierten Gewänden. In der Ostwand großes Mittelfenster, daneben die
Gliederung des frühgotischen Vorläuferbaus noch zu erkennen mit drei
schlanken Lanzetten und Kreisblende im Giebel. – Das dreijochige
Hallenlanghaus innen von gedrückten Proportionen. Niedere
Spitzbogenarkaden auf schweren Rechteckpfeilern. Im Mittelschiff
Sterngewölbe über Konsolen, in den Seitenschiffen tiefer ansetzende
Kreuzgewölbe, die der Nordseite nach Kriegsschaden 1945 erneuert. In das
Langhaus urspr. einbezogen das Turmjoch, seine äußeren Kompartimente
später zu Vorhallen abgeteilt, das Mittelgewölbe ausgebrochen. Der durch
einen niederen Triumphbogen geschiedene Chor deutlich höher,
geschlossen von zwei kräftig gebusten Sterngewölben. In der Sakristei
barockes Tonnengewölbe, Sakramentsnische.
Qualitätvolle Barockausstattung aus Holz, größtenteils nach Brand der Kirche
1680 neu geschaffen. Altaraufsatz. Klarer zweigeschossiger Aufbau
umgeben von Schweifwerk, 1686 von J. Rostock, rest. 1966/67. Im
Hauptgeschoss Doppelsäulen, in der Mitte übereinander Gemälde,
ausgeführt von Bürgermeister C. Colase: Abendmahl, Kreuzigung,
Auferstehung und Gang nach Emmaus. Seitlich des Abendmahls Isaaksopfer
und Jonas in Medaillons. Kanzel, gestiftet 1694, in den Feldern des
polygonalen Korbs gemalt Christus und die vier Evangelisten, dekoriert mit
Fruchtgehängen, auf dem Schalldeckel die Figur des Auferstandenen. Taufe
1694, das runde Becken mit Blumengewinde getragen von drei Täuflingen.
An den Längswänden des Chors Emporen; an der südl. Brüstung gemalt
Christus und elf Apostel, 1603; in die schlichtere Nordempore einbezogen
der Patronatsstuhl, an seiner Brüstung unten zwei Gemälde, Nathan vor
David. Zwei hölzerne Epitaphien: für Adolph Ernst v. der Lüttke (†1691), in
der geschnitzten Rahmung aus Waffen und Trophäen das Bildnis des
Gefallenen; für Thomas J. Grüwels († 1708), die Vitenkartusche begleitet von
den Figuren der Bellona und Fortitudo. Drei Kerzenkronen, Messing, 1733,
1763, 1816.