Dehio Brandenburg, 2012, S. 666 f.

Dreiseitig geschlossener Saalbau aus Mischmauerwerk (Wechsel von Feld-
und Backsteinlagen), 15. Jh. Gestufte Spitzbogenportale im Westen und
Norden, die Fenster stichbogig vergrößert. Westgiebel und kleiner
quadratischer Dachturm mit Spitzhelm verschindelt. An der südöstl.
Chorwand flacher Patronatslogenanbau.
Innen Holzdecke von 1727 auf gekehltem Ansatz, bemalt mit Wolken und
Engelsköpfen. Raumfassung und Bemalung der Ausstattung teils stark
übergangen (E.20.Jh.). Wandmalereien E.15.Jh.: große Heiligenfiguren (u. a.
Anna selbdritt, Christophorus, Petrus und Paulus, Martin und Georg), im
Osten Madonna in Strahlen- und Rosenkranz und Weltgericht ); darunter
umlaufender Maßwerkfries und vegetabile Fensterrahmungen. Im südwestl.
Bereich mit Turm-stiege seit 18.Jh. unbearbeitete umfangreiche
Wandmalerei und spätmittelalterlicher „Katzenkopf“-Fußboden. – Die
Ausstattung ein malerisches Ganzes: Hölzerner Altaraufsatz, 1727, von
Säulen gerahmte Kreuzigungsgruppe in Hochrelief vor gemaltem
Stadthintergrund, in der Predella Abendmahlsbild; auf dem Gebälk das von
Puttenskulpturen gehaltene Schweißtuch mit Relief der Vera Ikon vor
Giebelaufbau mit Voluten. Hölzerne Kanzel, dat. 1581, von Mosesskulptur
getragen, am polygonalen Korb mit Ecksäulchen Evangelistenreliefs, Reliefs
von Petrus und dem Guten Hirten an der Treppe; auf dem Schalldeckel der
Auferstandene. Hölzerner Taufengel mit Muschelschale und Schriftband
unter Deckenrosette mit Strahlenkranz, 1.H.18.Jh. Patronatsloge, Nord- und
Westempore mit Blendbogengliederung und kannelierten Pilastern von 1727.
Hölzerner Epitaph für Joachim Fahrenholtz (1503–96), zweigeschossiger
Aufbau in Renaissanceformen mit Relieffiguren des Verstorbenen und seiner
Frau, im Aufsatz der Pelikan, bekrönend eine wappenhaltende
Engelsskulptur. Rest des zugehörigen Reliefgrabsteins vor der Kanzel. Acht
steinerne Inschriftplatten, 2.H.18. und 19.Jh. Im südöstl. Fenster der
Patronatsloge Fragmente heraldischer Glasmalereien.