Dehio Brandenburg, 2012, S. 614 f.

Der stattliche Saalbau aus Backstein ältesten Baubefunden zufolge in 1. H.
13. Jh. im Osten beg., das Langhaus mit einem Westturm nach M. 13. Jh.
angefügt, im sp. 15. Jh. um den jetzigen Chor nach Osten verlängert. Der
heutige hohe viergeschossige neugotische Westturm mit flachem Dach von
1854. Die Außenwände dekoriert in Mustern aus schwarzen Glasursteinen.
Die Lanzettfenster z. T. im 18. Jh. verändert. Im Osten Dreifenstergruppe,
darüber Putzfries und der für eine Dorfkirche aufwendige, dreizonig
aufgebaute Treppengiebel mit flachbogigen Nischen zwischen Taustäben,
abgeschlossen von Bekrönungen mit drei Kreispässen und übereck
gestellten Fialen, in bauzeitlicher Zweitfassung rot gefärbt mit weißen
Blenden. Auf der Nordseite des Chors wohl gleichzeitig zweigeschossiger
Anbau (Sakristei und Patronatsloge), der Staffelgiebel A. 16. Jh. Nördl.
davon kleine Vorhalle des 19. Jh. Die südl., urspr. nach Osten zu einem
niedrigen Anbau geöffnete Vorhalle ebenso wohl noch im sp.15.Jh. beg.,
gestuft spitzbogiges Portal und dreiteiliger Treppengiebel mit Taustäben
zwischen Doppelblenden, darin Reste von Wandmalerei mit
Heiligendarstellungen, um 1500.
Innen flachgedeckt, die untere Wandzone im Ostteil durch gepaarte
Flachbogennischen gegliedert. Dreiseitige Empore, 18. Jh. Nördl. im Chor
Patronatsempore E.16.Jh., reizvoll dekorierte Brüstung mit rustizierten
Arkaden zwischen Pilastern unter Giebeln, in die Felder farbige
Holzschnittdrucke eingeklebt. In der Sakristei Bandrippenkreuzgewölbe und
Schranknische in der Nordwand, die Südvorhalle tonnengewölbt. –
Qualitätvoller hölzerner Altaraufsatz, bez. 1593, doppelgeschossiger
Säulenaufbau in reichen Renaissanceformen mit Beschlagwerk; im Hauptfeld
eingebaut der Schrein eines guten gotischen Schnitzaltars um 1430/40,
Maria in der Strahlenglorie umgeben von den hll. Johannes d.T., Dorothea,
Margaretha, Katharina; beidseits in den Ädikulen je eine weibliche Heilige,
die Altarwangenals Halbadler gebildet. Über dem Gebälk Relief der hl. Anna
selbdritt, im Giebelfeld Vera icon, als Abschluss Pelikan. Schlichte hölzerne
Kanzel mit polygonalem Korb und Schalldeckel, dat. 1583, an der Brüstung
gemalte Renaissanceranken. An der Westempore Sitzfigur des Jacobus
major, E. 15. Jh., Holz. In der Südvorhalle spätgotisches eisenbeschlagenes
Türblatt.
Außen an der nördl. Vorhalle Inschriftgrabstein, A.18.Jh., und zwei
Grabsteine in Kartuschenform, 1.H.18.Jh.