Dehio Brandenburg, 2012, S. 620 f.

Ruine, östl. der Landkirche. Dreischiffige spätgotische Stufenhalle aus
Backstein mit polygonalem Umgangschor und quadratischem Westturm, seit
1945 Ruine. Der Turm wohl um 1400, im 3.V.15.Jh. das dreijochige
Langhaus entstanden, 1593 durch dreijochigen Umgangschor von T. Paglion
zur Grab- und Memorialkirche mit je einem schiffshohen Portalvorbau an der
Nord- und Südwand umgebaut, nur der südl. Vorbau mit barockem
Sandsteinportal 1688 von T. Wilhelmi aus Magdeburg erhalten. Nach 1945
Sicherung des in den Außenmauern bestehenden Baus, seit 1993 rest.,
Notdach von 2000. – Der fast unbeschädigte Westturm im Unterteil aus
Feldstein, in den beiden Obergeschossen aus Backstein mit
Blendengliederung, Abschluss durch Zinnenkranz um den gemauerten,
polygonalen Spitzhelm, modern verputzt. Langhaus nach Vorbild der
Oberkirche in Cottbus, die schweren oktogonalen Pfeiler durch breite
Arkadenbögen verbunden, das Sterngewölbe im Mittelschiff und die
Kreuzgewölbe in den Seitenschiffen eingestürzt und nur noch durch die
Gewölbeansätze an den Pfeilern abzulesen. Der zu zwei Innen- und vier
Außenseiten reduzierte Umgangschor mit mittlerem Binnenchorpfeiler (vgl.
St. Nikolai Fürstenberg/Oder) noch von Parlerschen Chorlösungen
beeinflusst, rundbogige Arkaden, einfache Schmuckformen; im
Chormittelschiff urspr. Tonnengewölbe der Spätrenaissance, im Umgang
Reste von Kreuzgratgewölben mit Netzmuster. Unterhalb des erhöhten
Chorumgangs die Gruft. – Teile der einst bedeutenden Ausstattung jetzt in
der Landkirche.