Dehio Brandenburg, 2012, S. 625

Ehem. Komtureikirche St. Sebastian. Saalkirche mit schönem spätgotischem
Sterngewölbe über drei Jochen und fünfseitig schließendem Chor. Die westl.
Teile sauber gefugter Feldsteinquaderbau, M.13.Jh., ehem. flachgedeckter
Saal mit eingezogenem Chor. An der Südseite ein spitzbogiges Stufenportal;
die ursprünglichen, von Quadern eingefassten, rundbogigen
Fensteröffnungen später vermauert; nach 1300 Westfenster aus Sandstein.
Nach M.15.Jh. der Chor von Schiffsbreite in Backstein, Strebepfeilerkranz
und Einzug von Sterngewölben sowie Anbau der Sakristei an der Nordseite.
1624 Veränderung der Fenster. 1712 aufgesetztes Fachwerktürmchen mit
offener Laterne.
Ausstattung. Aus der Grundform einer Ädikula entwickelter, vielfarbig
gefasster Kanzelaltar, um 1710; die vorgestellten korinthischen Säulen mit
Laubwerksdekor. Das von Pilastern gefasste Gehäuse mit
Segmentbogenabschluss. Seitlich auf Laubwerkskonsolen die Figuren
Moses und Johannes d.T. Rahmenwerk und Altarbekrönung ebenfalls aus
Akanthus, darin die Familienwappen der Johanniterkomture v. Schlieben und
v. Wolff. Am polygonalen, durch Laubwerkspfeiler gegliederten Kanzelkorb
die vollplastisch geschnitzten Figuren Christi und der vier Evangelisten. Auf
dem Schalldeckel Kruzifix. Schwebender Taufengel von 1730,
wahrscheinlich Werkstatt H. B. Hattenkerell. – Ritzgrabplatte aus Kalkstein
für Magister Johannes de Neindorp († 1276) an der Südwand, als ältestes
Zeugnis dieser Art in der Region herausragend. Kindergrabstein für Adolf v.
Thümen (†1585). – Turmuhr mit Steingewicht, 1791, von M. Wangerin,
Küstrin.