Dehio Brandenburg, 2012, S. 630

Feldsteinsaal mit eingezogenem Chor, Apsis und stattlichem Westquerturm,
1.H.13.Jh., im 15.Jh. eingewölbt. Der Turmoberteil aus unregelmäßigem
Mauerwerk mit Satteldach wohl 14.Jh. Nördl. am Chor spätgotischer
Sakristeianbau mit einfachem Blendengiebel. 1860–64 und 1911 sowie
1983–89 innen rest. Bis auf die Apsisfenster alle Öffnungen 1860–64
spitzbogig vergrößert und im Norden zwei Kreisfenster eingebrochen; die
hochliegenden schmalen Rundbogenfenster bei der Einwölbung zugesetzt.
Im Westen dreifach gestuftes Rundbogenportal, Süd- und Nordportal
vermauert. Am Turmoberteil, wohl 14. Jh., Ecken, Rechteckblenden,
Schallöffnungen und Giebelblenden aus Backstein.
Innen angespitzter Chor- und Apsisbogen. In Schiff und Chor reiche
Netzgewölbe mit Birnstabrippen, im Schiff auf sechs figürlichen Konsolen, im
Chor einfache Kegelkonsolen und bemalte Schlusssteine. Die Schiffswände
durch spitzbogige Schildbögen verstärkt, die Rundbogenöffnung zum Turm
bis auf Tür vermauert. In der Apsiskalotte 1916 freigelegte, stark ergänzte
Wandmalerei mit Christus als Weltenrichter zwischen Engeln und Maria und
Johannes, um 1450, späte Variante des „Schönen Stils“, böhmisch
beeinflusst (vgl. Figurenkomposition in St. Marien Strausberg) Ornamentale
Ausmalung (Triumphbogen, Fensterlaibungen, Gestühl) und Verglasung der
Südfenster von 1911, z. T. in barockisierenden Formen. – Hölzerner
Altaraufsatz, 1694, mit Akanthuskartusche im gesprengten Dreiecksgiebel
und kurzen Schranken; das Abendmahlsbild von gewundenen Säulen
gerahmt, in den Akanthuswangen geflügelte Engelsköpfe. Gefasste
Holzkanzel, 1702, von Petrusfigur getragen, am fünfseitigen Korb Figuren
Christi und der Evangelisten zwischen gedrehten Ecksäulchen. Qualitätvoller
Taufengel, um 1700, 1911 rest. und zu kniender Figur umgearbeitet.
Hölzernes Altarkruzifix, 16.Jh. Reste von Gestühl, 17.Jh. Westempore mit
bemalten Brüstungsfeldern, 17.Jh., Mitte und Seitenteile vorgezogen (1911
erneuert). Orgelprospekt mit Schnitzwangen, 1.H.18.Jh. An der
Chorsüdwand drei Schnitzfiguren, um 1470: Madonna, Maria Magdalena und
ein Bischof; an der Chornordwand Schnitzfigur einer Anna selbdritt, E.15.Jh.;
sämtlich neu gefasst.