Dehio Brandenburg, 2012, S. 673

Großer stattlicher Feldsteinsaal mit eingezogenem Rechteckchor, südöstl.
Sakristeianbau und hohem querrechteckigem Westturm von Schiffsbreite,
wohl bald nach M.13.Jh. beg.; die oberen Turmgeschosse mit
Blendenschmuck 15. Jh. 1986 rest. – Die im Vergleich zu Dorfkirchen
anspruchsvollere Ausführung am gekehlten Traufgesims des Schiffs und vor
allem an der Gestaltung des Nordportals deutlich: das dreifach gestufte
Gewände mit ausgekehlten Kanten, die Kämpferzone durch Auskragung
betont, darüber eine Zwillingsnische. Über dem vermauerten Südportal
Kreisfenster. In der Ostwand leicht gestaffelte Dreifenstergruppe, im Giebel
Rundbogenluke und Kreisblenden; die südl. anschließende Sakristei
spätmittelalterlich vergrößert mit reduziertem Blendengiebel aus Backstein.
Der Turm mit Stufenportal im Westen und Mauertreppe im Süden. Die
Strebepfeiler bei Turmerhöhung angefügt. Die Obergeschosse über seitlich
eingezogenem, querrechteckigem Grundriß errichtet, durch
Spitzbogenblenden aus Backstein reich gegliedert; Quersatteldach zwischen
Blendengiebeln.
Innen flachgedeckt, spitzbogiger Triumphbogen, die spitzbogige Öffnung
zum Turm um 1900 verkleinert und der Turmraum mit einem
Stichkappengewölbe eingedeckt. An der gesamten Nord-, West- und einem
Teil der Südwand umlaufende hölzerne Empore, E.17.Jh.; die Brüstungen
durch gedrechselte Pilaster gegliedert, zwischen die flache Blendbögen auf
kannelierten Pilastern eingespannt sind. – Schöner dreigeschossiger
Altaraufsatz, dat. 1698, mit von Säulen gerahmten Gemälden der
Kreuzigung, der Auferstehung und der Himmelfahrt und geschnitzten
Seitenwangen. Hölzerne Kanzel der gleichen Zeit, in den Korbfüllungen
zwischen Säulchen die Bilder der Evangelisten, an der Treppenwange
bebilderte Sprüche. Orgel von 1907 mit neubarockem Prospekt im Stile des
Altaraufsatzes. – In der kreuzrippengewölbten Sakristei acht gläserne
Wappenscheiben von 1693 und 1696.