Dehio Brandenburg, 2012, S. 721 f.

Im Kern einschiffiger Feldsteinbau in der Art der altmärkischen Stadtkirchen
urspr. mit Westquerturm und langgestrecktem, eingezogenem Rechteckchor,
2.H.13.Jh. (nach 1268 d), an der Nordseite Spuren einer zeitgleichen
tonnengewölbten Sakristei. Diese vielleicht noch im 14. Jh. durch eine
kürzere zweigeschossige Sakristei mit eingetieftem Untergeschoss ersetzt
(ergraben). Wohl erst nach den Zerstörungen von 1432 Umbau zur
zweischiffigen Backsteinhalle mit Sterngewölbe über Achteckpfeilern,
Anfügung des Strebepfeilerkranzes sowie des fünfseitigen Chorschlusses.
Spätestens 1476 vollendet. Die hohen Spitzbogenfenster in Schiff und Chor
(Maßwerk 19. Jh.) ebenfalls aus dieser Zeit. – Nach auftretenden
Bauschäden 1817–27 Abbruch des Westturms und Neuerrichtung in
markanter Gestalt durch Schinkel in etwa vier Metern Entfernung zum Schiff;
Verbindung zum Schiffsdach durch einen spitzbogig unterwölbten Gang in
Höhe des zweiten Turmgeschosses. Das Glockengeschoss mit spitzbogigen
Öffnungen sowie der von Eckfialen umstellte Spitzkegel des Turmdachs in
Anknüpfung an mittelalterlich-märkische Kirchenarchitektur. – Durch
Kriegseinwirkungen 1945 Zerstörung von Kirchendach und Gewölbe sowie
Verlust der Ausstattung (darunter bedeutendes böhmisch beeinflusstes
Retabel). 1991–97 Rest. des gesamten Baukörpers, Wiederherstellung des
Kirchendachs sowie Ausbau des Innenraums für verschiedene kirchliche und
kommunale Nutzungen. – Im Chor Sandsteinepitaph des Pastors Blasius
Bethenius (†1605) mit fast vollplastischem Relief des Verstorbenen in
Lebensgröße, 2010–12 rest.