Dehio Brandenburg, 2012, S. 686 f.

Stattlicher, ehem. basilikaler Feldsteinquaderbau, um M.13.Jh., mit nahezu
quadratischem, schiffsbreitem Chor, halbrunder Apsis und mächtigem
Westquerturm. Typologisch ungewöhnlich (s. Lindena), in der Sorgfalt der
Ausführung in der Region einzigartig. Wohl in Zusammenhang mit der
Einwölbung 1. H. 16. Jh. die Langhausarkaden zugesetzt und die
Seitenschiffe abgetragen bis auf die drei Ostjoche des südl. Seitenschiffs; die
östl. daran anschließende ehem. Sakristei mit Gratgewölbe wohl 18.Jh,
später als Heizraum genutzt. Die Kirche A.18.Jh. erneuert (Inschrift 1705
über Südeingang). – Der Westturm als dreigliedriger Querturm in Breite des
basilikalen Langhauses angelegt. Das auf Mittelschiffsbreite eingezogene
Obergeschoss wohl noch im 13. Jh. in Backsteinmauerwerk mit
lisenenartiger Rahmung weitergeführt. Schallöffnungen und die niedrige
Aufhöhung unter dem Zeltdach spätgotisch. Zweifach gestuftes spitzbogiges
Westportal. Auf der Südseite des Chors ebenfalls spitzbogige Priesterpforte
(innerhalb der ehem. Sakristei, im 19.Jh. zugesetzt). Die meisten Fenster
barock verändert, erhalten ein kleines rundbogiges Fenster im südl.
Seitenschiff sowie teils rund- teils spitzbogige Fenster in Chor und Apsis.
Auch die urspr. Obergadenfenster noch gut zu erkennen; ihre Laibungen in
wirkungsvollem Wechsel aus hellen Feld- und dunklen Raseneisensteinen.
Innen. Das Langhaus ehem. gegliedert mit spitzbogigen (jetzt auf Nischen
reduzierten) Arkaden über quadratischen Pfeilern; die einfach gekehlten
Kämpfer teilweise außen in der Vermauerung erkennbar. Aus romanischer
Zeit der breitspitzbogige Triumphbogen und die Halbkuppelgewölbe. Die
Seitenschiffe ehem. flach gedeckt; in Mittelschiff und Chor seit 1.H.16.Jh.
Zellengewölbe, ebenso in den erhaltenen Ostjochen des südl. Seitenschiffs.
Die Kompartimente des ehem. dreigliedrigen Turms urspr. durch große
Spitzbogen zueinander geöffnet. In der Turmhalle jetzt Bretterdecke, 19.Jh.
Dreiseitige Empore, im Norden und Westen doppelgeschossig, dat. 1701,
mehrfach vergrößert. Die Südempore mit derb-ausdrucksvoller
Brüstungsmalerei, A.18.Jh. (?), teilweise übermalt: Auf Erschaffung der
Menschen und Sündenfall folgt, angekündigt durch zwölf namentlich
bezeichnete Propheten, die Geburt Christi (Anbetung) und das Jüngste
Gericht. Die Fassung der Holzteile A.20.Jh. ergänzt und erneuert. – Auf dem
großen Blockaltar aus dem 13.Jh. prächtiges Retabel, dat. 1701 und 1706.
Im Hauptfeld Kreuzigungsgemälde gerahmt von plastischen
Blattwerkwangen, in der Predella Ovalgemälde des Abendmahls, im Auszug
Kartusche mit Grablegung. Über dem gesprengten Giebel Engel und
Freifigur des Auferstandenen. Die seitlichen Durchgänge wohl A.20.Jh.
verändert. Kanzel in Spätrenaissanceformen, dat. 1629, die Füllungen
bemalt: am polygonalen Korb Christus und die Evangelisten zwischen
Ecksäulchen, an der Tür Petrus und Paulus, am Aufgang zwei
Jakobsszenen. Taufengel mit Krone und Muschel, A.18.Jh., Sichtfassung ca.
1910, 1996/97 rest., A. Jäger zugeschrieben. Gestühl A.18.Jh. Pfarrstuhl
1624. Patronatsstuhl 2.H.17.Jh., ein weiteres Gestühl dat. 1621.