Dehio Brandenburg, 2012, S. 793 f.

Spätromanischer Saalbau mit eingezogenem, gewölbtem Chor und Apsis, 1.
H. 13. Jh. in sorgfältiger Backsteintechnik. Das Schiff gegen 1500 über
Mittelstützen eingewölbt. Der von Beginn an geplante, schiffsbreite Westturm
(Wartesteine) wohl erst im 14.Jh. in Feldstein ausgeführt; seine Ostwand
vermutlich aus statischen Gründen (da auf dem Backsteinbau fußend) aus
Backstein. Die hochsitzenden spätromanischen Fenster an der Apsis und z.
T. an der südl. Schiffswand erhalten, die Lage und Form der übrigen – je drei
in den Längswänden des Schiffs – zu erkennen. Rücksprungportale auf
Nord- (zugesetzt) und Südseite, der innere Bogen rund, der äußere gedrückt
spitzbogig; südl. rundbogige Chorpforte. Auf der Südseite des Turms
rundbogiges, innen stichbogiges Portal, um 1500. Das Glockengeschoss mit
gekuppelten rundbogigen Schallöffnungen 15.Jh., über dem
Krüppelwalmdach schlanker achtseitiger Dachreiter mit Haube von 1799.
Innen. Gedrückt spitzbogiger Triumphbogen mit Wulstkämpfern, der
Rundbogen zur Turmhalle zugesetzt. Im Chor sechsteiliges bauzeitliches
Gewölbe, kupplig ohne Schildbögen auf blockhaften Konsolen. Die kräftigen
Rippen aus zwei Wülsten zu seiten eines kantigen Stabs aus Treuenbrietzen
oder Lehnin bekannt; runder, glatter Schlussstein. Das um 1500
eingebrachte Kreuzrippengewölbe (Birnstab) im Schiff auf abgetreppten,
kämpferlosen Mittelpfeilern und einfachen Wandkonsolen. In Schiff und Chor
ausgedehnte Reste des wohl spätgotischen Fliesenbodens. Spätgotische
Wandmalereien, freigelegt 1960, an der nördl. Chorwand Christophorus mit
bogenschießendem Kentauren zu seinen Füßen. Im Chor spätgotische
Sakramentsnische mit Eselsrückenblendbogen.
Ausstattung. Auf der aus Backstein gemauerten, wohl spätromanischen
Mensa sog. „Böhmische Tafel“, um 1360/70, Tannenholz, ältestes in der
Mark bekanntes böhmisches Kunstwerk aus Prag, möglicherweise ehem. in
Kloster Zinna. Querrechteckiges Temperabild auf Holz, in zwei Streifen je
acht Bilder der Passionsgeschichte vor Goldgrund. Schnitzaltar um 1470. Im
Mittelschrein unter reich geschnitzten Baldachinen Mondsichelmadonna
zwischen vier Heiligen, auf den Flügeln innen drei stehende Heilige, außen
Gemälde der Verkündigung und der Gregormesse. Hölzerne Kanzel von
1690, über Balusterschaft mit Akanthus polygonaler Korb mit
Fruchtgehängen an den Ecken; in den rundbogigen Füllungen Bilder Christi
und der vier Evangelisten; Schalldeckel mit Spangenkrone (ähnlich
Niedergörsdorf). Großer schöner Taufstein, A.16.Jh., achtseitiger Pokal.
Schnitzfiguren: Kruzifix, 2.V.15.Jh., sechs Heilige von einem Altar, 3.V.15.Jh.,
kleine Anna selbdritt, A.16.Jh. (ausgelagert), mit gut erhaltener alter
Fassung. Dekorativer Orgelprospekt, 1.H.18.Jh. Chorgestühl um 1600, an
Brüstung und Dorsale rundbogige Arkaden zwischen kannelierten Pilastern.
Pfarrstuhl, E.17.Jh., mit ausgesägten Rankenfüllungen. Inschriftgrabsteine
der Familie Tröger, 1671. Zwei mittelalterliche Glocken.