Dehio Brandenburg, 2012, S. 837 f.

Errichtet 1753–55 von J. Boumann d. Ä. und C.L. Hildebrant, im
Zusammenhang mit Friedrichs II. Umgestaltung des Alten Marktes zur
„Römischen“ Platzanlage; Vorbild ein nicht ausgeführter Entwurf A. Palladios
für den Palazzo Angarano in Vicenza. 1945 schwer beschädigt, 1961–66 das
Äußere wiederhergestellt und zusammen mit dem durch einen modernen
Zwischenbau verbundenen sog. Knobelsdorffhaus zum Kulturhaus
ausgebaut. Die ausgewogen proportionierte, siebenachsige Hauptfassade,
bekrönt von einer mächtigen Tambourkuppel. Alle Gliederungselemente und
die Bauskulptur in Sandstein ausgeführt. Die beiden Hauptgeschosse mit
korinthischen Kolossalsäulen, eingespannt zwischen hohem Sockel und
schwerem plastischen Kranzgesims. Auf den wandpfeilerartigen Vorlagen
des Attikageschosses Sandsteinskulpturen (Kopien), Personifikationen
bürgerlicher Tugenden, 1753 von J. G. Heymüller, zentral große Kartusche
mit Stadtwappen. Auf der eigenwillig abgetreppten Kuppel kupfervergoldete
Plastik, Atlas mit der Weltkugel, 1754 von B. Giese, erneuert 1777 durch
J.Chr. Wohler und F. Jury. – Das Innere modern ausgebaut. Im Vestibül fünf
gute Bronzereliefs aus dem Treppenhaus des zerstörten Stadtschlosses, auf
die Musik bezogene Szenen aus den Metamorphosen des Ovid, um 1748
von B. Giese, nach Vorbild des Zyklus’ an der Berliner Staatsoper. Im
Aufgang Statue, Allegorie des Handels, von J.G.Heymüller, die einzige im
Original erhaltene Attikafigur.