Dehio Brandenburg, 2012, S. 934

Die erhaltenen Teile der Stadtmauer, Backstein auf Feldsteinunterbau, wohl
von der nach 1287 mit landesherrlicher Erlaubnis errichteten Befestigung;
auch die Backsteintore E. 13. Jh. Die frühe Verwendung von Backstein ein
Zeichen für Reichtum. Mauerhöhe urspr. wohl etwa acht Meter; kein
Wehrgang (außer evtl. im Torbereich), dafür in regelmäßigen Abständen der
Mauer eingefügte rechteckige Weichhäuser, meist dreigeschossig und zur
Stadtseite offen. Reste davon beim Blindower Tor und beim Steintor
erhalten. Am Stadtpark drei Mauertürme aus Backstein, der aus einem
Weichhaus entstandene, etwa quadratische Seilerturm, wohl E.13.Jh., und
zwei nachträglich eingefügte Rundtürme mit mehreren gewölbten
Geschossen, Zinnenkranz und Kegelhelm, der Hexenturm hinter dem
Amtsgericht (Grundsteinlegung 1494) und der Pulverturm beim Blindower
Tor, 15.Jh. Als einziges Schlupftor in der Mauer die ehem. von einem Turm
flankierte Wasserpforte (Uckerwiek), A.15.Jh., bewahrt. Ehem. Darre
(Uckerwieck), 1719(d). Von den ehem. vier Toranlagen die Türme dreier
Haupttore erhalten, die Befestigung der Neustadt dagegen verloren.