Dehio Brandenburg, 2012, S. 929 ff.

Ehem. Dominikanerkloster zum Heiligen Kreuz, am Südrand der Altstadt
(Uckerwiek). Gegr. nach Stiftung durch Markgraf Johann II. 1275 auf
markgräflichem Besitz, in der Reformation aufgelöst, die Kirche seitdem von
der Nikolaigemeinde genutzt, in den Klostergebäuden ein Hospital und ein
Teil des Uckermärkischen Museums untergebracht; jetzt Kulturzentrum,
Museum, Archiv und Stadtbibliothek.
Klostergebäude, südl. der Kirche. Zweigeschossige Backsteinbauten um
einen quadratischen Kreuzgang von neun Jochen pro Flügel, der
Kreuzgangnordflügel zerstört. Ältester Bauteil der Ostflügel (ab 1275 beg.),
urspr. mit Sakristei, Kapitelsaal, einem provisorischen Refektorium und der
Küche in der Südecke. Diese Raumaufteilung nach Fertigstellung der übrigen
Klausurgebäude um M.14.Jh. durch Verlegung des Refektoriums in den
Südflügel und Vergrößerung der Sakristei verändert; der Kapitelsaal später
eingewölbt. Nach Klosterbrand 1519 Erneuerungen, der Ostteil des ehem.
Refektoriums im Südflügel zum Winterrefektorium umgebaut mit einer
Warmluftheizung entlang der südl. Außenwand. Nach der Reformation zur
Nutzung als Hospital die Obergeschosse um-, die Dächer ausgebaut und um
ein Drempelgeschoss aus Fachwerk ergänzt. – Die freistehende Hälfte des
an die Kirchenfassade angrenzenden Giebels des Westflügels mit verputzten
Lanzettblenden geschmückt. Die Kreuzganggalerien mit
Kreuzrippengewölben auf Konsolen und Schlusssteinen mit Reliefornament.
– Innen. Erhalten zwei zweischiffige Säle mit Kreuzrippengewölben auf
Achteckpfeilern: im Ostflügel die ehem. Sakristei, im Südteil des Westflügels
ehem. Gästerefektorium; dort umfangreiche Reste von Wandmalereien,
1519, Passionsszenen und Darstellungen von Dominikanermönchen. Ein
weiterer quadratischer Raum im Westflügel, sog. Frauenkapelle, mit frühem
Sterngewölbe auf (1952 erneuerter) Mittelstütze. Die ehem. Schlafräume im
Obergeschoss mehrfach umgebaut. In der westl. Verlängerung des
Südflügels zweigeschossiges Gebäude (jetzt Superintendentur), im 16.Jh.
als Marienkapelle oder Klosterschule mit darüber gelegener Bibliothek
errichtet, mit Spitzbogennische und Giebelblenden im Westen und hohen
Stichbogennischen im Süden.