Dehio Brandenburg, 2012, S. 932 f.

Ehem. Franziskanerklosterkirche St. Johannes Baptista, jetzt ref.
Dreifaltigkeitskirche . Fünfjochiger gewölbter Feldsteinsaal mit
Glockentürmchen über dem Ostgiebel, M. 13. Jh. Seit 1597 Pfarrkirche, 1735
wegen Baufälligkeit aufgegeben; 1846–65 neugotische Wiederherstellung,
wohl Westung der Kirche und Anlage des Ostportals; 1993 rest.
Die straßenseitige Chorostwand 1846–65 verputzt und den mittelalterlichen
Glockenturm durch runden Turmaufsatz ergänzt, der Blendengiebel mit
dreigeschossiger Maßwerkvorlage in der Giebelachse verändert. Die
Lanzettfenster am ganzen Bau zu gestaffelten Dreiergruppen in
Spitzbogenblenden aus Backstein zusammengefasst; nur an der Westwand
ehem. drei Strebepfeiler, 1846–65 der mittlere entfernt, die seitlichen und der
Backsteingiebel mit Kreuzblende erneuert. Hauptzugang urspr. im Süden
durch gestuftes Spitzbogenportal im zweiten Joch von Westen; im ersten
Joch ein Backsteinportal. Im Ostjoch der Südseite Spuren der ehem.
Sakristei mit Backsteingewölbe.
Innen z.T. erneuerte, leicht gebuste Kreuzrippengewölbe auf
Halbrundvorlagen mit Trapezkapitellen und kleinen seitlichen
Schildbogenkonsolen aus der Bauzeit; die Dreifenstergruppen in flachen
Blenden, der ehem. Chor durch gestufte Blende mit eingelegtem Rundstab in
der Ostwand ausgezeichnet. 1846–65 im Ostjoch ein Eingangsraum mit
Empore darüber eingerichtet, im Westjoch eine Sakristei durch eine mit
Wimpergblenden verkleidete Wand abgetrennt. Die bauzeitliche
Raumfassung (Gewölbe, Kapitelle, Fensternischen) unter jüngeren
Fassungen vielfach fast komplett erhalten. – Die neugotische Ausstattung bis
auf die polygonale Sandsteinkanzel mit Schalldeckel zerstört.
Klostergebäude. 1735 abgetragen, ihre Spuren an der Kirchennordwand
erkennbar (Arkaden des Kreuzgangsüdflügels, vermauerte Portale und
Giebelwand des Westflügels).