Dehio Brandenburg, 2012, S. 948 f.

Stattlicher gotischer Bau mit eingezogenem Chor und Westturm unter dem
Patronat der Familie v. Quitzow in mehreren Etappen zu einer der
bedeutendsten Dorfkirchen der Prignitz ausgebaut. Das Schiff aus sorgfältig
gequaderten Feldsteinen mit umlaufendem gekehlten Sockel, flachgedeckt,
wohl A. 14. Jh., Dachwerk 1543 (d). Der eingezogene Rechteckchor in
Backstein um 1292(d) von reicherer Gestalt. Die Ostseite mit drei hohen
gestaffelten Lanzetten, die mittlere in den Giebel hineinreichend, außen und
innen mit umlaufendem Rundstab im profilierten Gewände. Die
Giebelschrägen mit ansteigendem, aus Ecklisenen sich entwickelndem
Treppenfries. Die Fenster größtenteils verändert; Ansätze lassen auf ein
ehem. vorhandenes Maßwerk schließen (vgl. die in Anlage und vielen Details
eng verwandte Kirche in Alt Ruppin). Die Portale auf Nord- und Südseite des
Schiffs bauzeitlich, die Gewände aus Formsteinen abgefast und abgerundet
mit eingestellten Rundstäben, das nördl. mit markierter Kämpferzone, das
zugesetzte südl. mit Lagen braunglasierter Ziegel. Das außergewöhnlich
reiche Chorsüdportal um 1300; in Gewände und Archivolten Bündelstäbe
und Taustab, Kämpfer und Sockel mit Blattornament, den Portalen der
Stadtpfarrkirche in Perleberg ähnlich; urspr. vermutlich Herrschaftseingang,
jetzt durch Vorhalle von 1893 verdeckt (ein 1602 dat. Balken wohl vom
Vorläufer). – Der mächtige, quadratische Westturm um 1500 aus Feldstein,
das Stichbogenportal (Südwand) mit hoher Spitzbogenblende und die
gekuppelten Schallöffnungen in Backstein. Im lichten, weiträumigen Inneren
Balkendecke, der Chor mit gewölbter Holzdecke (urspr. wegen des hohen
Ostfensters vermutlich Holztonne), Westempore auf gedrehter Säule. – Auf
dem mittelalterlichen Blockaltar mit Weihekreuzen säulenflankierter
Altaraufsatz von 1703 mit Akanthuswangen, das Altarbild modern.
Achteckige, pokalförmige Sandsteintaufe, wohl 14.Jh. Schlichte Kanzel,
18.Jh. Barocke Betstübchen mit durchbrochenen Füllungen, unter die
Westempore versetzt. Zwei Grabsteine mit Wappen, A.18.Jh.