Dehio Brandenburg, 2012, S. 1079 f.

Verputzter Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor, E.16.Jh. Der Turm mit
oktogonalem Oberteil und seitlichen niedrigen Anbauten errichtet 1928 in
Anlehnung an den Vorläufer von 1727. Südl. Sakristei, 1965 anstelle eines
Fachwerkanbaus. Schlichte Rundbogenfenster, in der Sandsteinlaibung des
rundbogigen Nordportals „1592“, ein ähnliches Portal hinter der südl.
Fachwerkvorhalle.
Stimmungsvoller Innenraum mit einheitlicher Ausstattung um 1600; rest.
1985–99. Ungewöhnlich reiche Ausmalung 1.H.17.Jh. In den Feldern der
vollständig bemalten Holzbalkendecke ausführlich bebildert die
alttestamentarischen Bücher Genesis (Südseite), Exodus und Numeri
(Nordseite, mit weiteren bekannteren Einzelszenen des Alten Testaments).
Auf der Brüstung der Hufeisenempore in typologischer Entsprechung das
Heilsgeschehen von der Verkündigung bis Pfingsten dargestellt. Das an der
Decke zu sehende von Engeln gehaltene Schleinitzer Wappen legt den
Vergleich mit der Ausmalung der Gutskirche am Stammsitz der Familie in
Saathain nahe. Auf dem segmentbogigen Triumphbogen Reste von
bauzeitlichen Wandmalereien, Jüngstes Gericht. Im Chor
Stuckrahmendecke.
Ausstattung. Hölzerner Altaraufsatz von hoher Qualität, um 1600.
Ädikulaartiger Aufbau, reich mit Beschlagwerk, Diamantquaderung und
Masken belegt, die Geschosse durch starke Gebälke abgesetzt, auf deren
Enden freistehend vier schlanke Posaunenengel mit v. Schleinitzischen
Wappen. Die Gemälde der beiden Hauptfelder – Kreuzigung (vgl. Mühlberg,
Friedhofskapelle) und Auferstehung – eingefasst von Freisäulen, dahinter
jeweils Muschelnischen mit monochromer Malerei, unten Verkündigung und
Geburt, oben Caritas und Fides. In der Predella Abendmahlsbild, im
Dreiecksgiebel, dessen Schrägen von geschnitzten Krokodilen besetzt sind,
Bildnis Gottvaters. – Die ähnliche, reich bemalte hölzerne Kanzel dat. 1600.
In den gequaderten Feldern der Brüstung der Salvator und die vier
Evangelisten, am Aufgang Isaaksopfer, Himmelfahrt des Elias und
Jakobsleiter, in den Türfeldern Moses und Johannes d.T. sowie das
Allianzwappen des Stifterpaars Wolf Heinrich und Ursula v. Schleinitz. –
Chorgestühl mit Baldachin, dat. 1613, in den Rundbogenfeldern des
Dorsales neun gemalte Apostelfiguren. Auf der Südseite des Chors
zugehöriger Dreisitz mit den übrigen drei Aposteln. Altarkruzifix 18.Jh.
Schnitzfigur einer stehenden Madonna um 1420/30. Bemaltes hölzernes
Epitaph für Peregrina Vogel (†1616), im Hauptfeld apokalyptische
Erscheinung Christi, darunter kniend die Familie der Verstorbenen. – Beim
Turmeingang bzw. in der Südvorhalle Grabsteine von 1689 und um 1730,
zwei weitere 1.H.19.Jh. – Südl. der Kirche klassizistisches Grabmal,
Sandsteinstele für Maria Carolina Dietrich († 1806), mit Klagefigur und
Flammenschalen.