Dehio Brandenburg, 2012, S. 1119

Saalbau aus Feldstein, E.14./A.15.Jh., mit eingezogenem Rechteckchor und
aus der Flucht der Schiffswände vortretendem Westquerturm. Eingreifender
Umbau 1.Dr.18.Jh.: im Norden barocke Patronatsloge aus verputztem
Backstein (seit 1970 Gemeinderaum), halbkreisförmige Ausbauchung nahe
der Südostecke des Schiffs zur Aufnahme des Kanzelaufgangs; wohl
gleichzeitig der ins Achteck überführte Turmaufsatz in Fachwerk mit
Schweifhaube und Laterne (teilweise erneuert 1975). Rest. 1995. Im Schiff
Stichbogenfenster mit Putzrahmen und Schlussstein, die urspr.
lanzettförmige Dreifenstergruppe im Chor noch ablesbar. Innen Putzdecke
mit Stuckleiste; Westempore. In der Ostwand gotische Sakramentsnische. In
der Südwand zwei Glasmalereien, 1911. – Altaraufsatz, um 1700, von
Tischler G. Wolschke und Maler M. Scharbe, rest. und überfasst 1975. Für
die Entstehungszeit ungewöhnlicher Aufbau, ähnlich dem 1945 zerstörten
Altar in Werben, 1692/96 von den gleichen Künstlern. Reiche und
künstlerisch entwickelte Gemälde: in der hohen Predella Abendmahl, das
durch Weinlaubsäulen in drei Felder geteilte Hauptgeschoss mit Kreuzigung,
flankiert von großen Darstellungen der Geburt und der Auferstehung
(Kreuzigung und Auferstehung Wiederholungen der Bilder in Frankena,
1696). Im Auszug Himmelfahrt, von zwei freistehenden Engeln mit
Leidenswerkzeugen begleitet. Kanzel, wohl ebenfalls von Wolschke, am
Korb Ecksäulchen, auf dem kronenförmigen Schalldeckel Posaunenengel.
Zugehörig Pastorenstuhl mit durchbrochenem Rankenwerk mit Stifterwappen
von Siegmund Seyfried v. d. Dahm (†1710). Sechseckige hölzerne Taufe in
Tischform, am Achteckfuß u. a. Lambrequindekor, 18. Jh. An der Südwand
guter unterlebensgroßer Kruzifixus, 16.Jh. Im Erdgeschoss der Patronatsloge
Totentafel für Ernst Siegmund v. Rex (†1756), mit Brustbild des
Verstorbenen vor Draperie. Am Logeneingang Grabstein für zwei Kinder der
Familie v. Rex († 1726 und 1732).
Auf dem Friedhof nördl. der Kirche klassizistisches Grabmal, 1792 für
Johanne Auguste Wilhelmine v. Trosky, nach 1918 als Kriegerdenkmal
genutzt und dabei verstümmelt.