Dehio Brandenburg, 2012, S. 1193 f.

Im Kern gestreckter spätgotischer Backsteinsaal mit dreiseitigem Ostschluss.
Vermutlich 1577 der Westteil zum Turm umgebaut (wohl unter Verwendung
von Baumaterial des alten Schlosses) und durch hohen, weit über
Deckenhöhe des Schiffs reichenden Spitzbogen abgeteilt; der achteckige
Turmaufsatz von 1747 1972 abgetragen und die Kirche gesichtslos verputzt.
– Das Äußere ganz schlicht, die Fenster der Südseite 1747 vergrößert bis
auf ein kleines Lanzettfenster des Chors, die Spitzbogenfenster der
Nordseite vermauert. Am Chorscheitel Sakristeianbau, an der
eisenbeschlagenen Tür eingeprägt A.G.B. 1699.
Innen flachgedeckt, Emporen im Norden und Westen. In der Nordwand
aufwendiges Portal zur tonnengewölbten älteren Sakristei, A.16.Jh., mit
schönem Stabwerk und Kehlprofilen im teilweise durchbrochenen Gewände;
Türblatt mit zweitverwendeter Eichenbohle (1454 d) mit Malereiresten einer
Verkündigungsszene, vermutlich Rest eines Vorgängerbaus . – Auf dem
mittelalterlichen Blockaltar Altaraufsatz in schlichter barocker Rahmung,
zusammengefügt aus einem spätgotischen Schnitzaltar, um 1470, und dem
darüber angebrachten Mittelschrein eines zweiten kleineren, gegen 1430
entstandenen Schnitzaltars. Im unteren Schrein Marienkrönung, flankiert von
vier weiblichen Heiligen unter Maßwerkbaldachinen, links Barbara und
Margarete, rechts Katharina und Ursula, in den Flügeln je vier Heilige unter
Kielbogenbaldachinen. Auf den Flügelaußenseiten gemalt die Verkündigung.
Im oberen Schrein die Anordnung verändert, Madonna und ein Heiliger im
Mittelfeld, gerahmt von kleineren Heiligenfiguren. Zwei Schnitzfiguren über
den Seitenflügeln aufgestellt, wohl zum oberen Schrein gehörig. – Hölzerner
polygonaler Kanzelkorb E.16.Jh. Kelchförmige Sandsteintaufe, 15.Jh.
Orgelprospekt um 1780. Hölzernes Epitaph für das Ehepaar C. G. und J. E.
Haucke († 1776 bzw. 1768), stelenförmig über Sarkophag, bekrönt von
Gesetzestafeln und Kelch (Altes und Neues Testament). An der Westwand
Grabstein in Kartuschenform, 2.H.18.Jh.