Dehio Brandenburg, 2012, S. 1180 f.

Burgbezirk, an der südl. Spitze der Stadt. Eine Burg angelegt im 12.Jh. durch
die Havelberger Bischöfe; im 13. Jh. als deren Residenz ausgebaut; urspr.
eigenständig befestigt und von der Stadt durch Mauer und Gräben getrennt.
Nach der Reformation Amtshof; die Burggebäude verfallen. – Die
ausgedehnte, jetzt teilweise überbaute Unterburg (ehem. Wirtschaftshof) in
ihrer Ausdehnung noch erkennbar. Die in den Stadtmauerring einbezogenen
Außenmauern auf der Westseite mit drei stark erneuerten Wiekhäusern im
Wesentlichen erhalten, auf der Ostseite 1926/27 rekonstruiert. – Auch der
unregelmäßig polygonale Hof der Oberburg (ehem. Hauptburg) von z.T.
erneuerter Backsteinringmauer umgeben. Darin das Südtor, ein nur in
Mauerhöhe erhaltener Backsteinbau des 15. bzw. 16.Jh., außen von
Halbrundtürmen flankiert, innen östl. ein großer Halbrundturm angegliedert.
Um 1920 stark restauriert, durch Satteldach geschlossen. Die mittelalterliche
Bebauung verschwunden bis auf den Hauptturm am nördl. Zugang
(zusammen mit dem angrenzenden, 1930 als Jugendherberge errichteten
Fachwerkhaus als Museum genutzt). Mächtiger, quadratischer Backsteinturm
mit erneuertem Zeltdach. Die vier unteren Geschosse mit Ecklisenen M. 13.
Jh., im jüngeren zweigeschossigen Oberteil gestaffelte Spitzbogenblenden.
Spitzbogige Durchfahrt, auf der Nordseite von Stützpfeilern flankiert.