Dehio Brandenburg, 2012, S. 1226 f.

Großer, rechteckiger Feldsteinbau, M. 13. Jh., mit gerade schließendem
Chor und leicht eingezogenem Westquerturm unter Quersatteldach. Die
oberen Turmgeschosse mit spitzbogigen Öffnungen, 14./15. Jh.; in den
1908/09 erneuerten Giebelfronten je drei Blendfenster. In der Chorostwand
drei bauzeitliche Rundbogenfenster; ferner jeweils ein rundbogiges Portal in
der nördl. und südl. Schiffswand erkennbar.
Innen flache bemalte Balkendecke, Westempore und Gestühl, 17.Jh.,
1908/09 überarbeitet. – Der Hochaltar mit viergeschossigem, reich mit
Früchten, Diamant- und Beschlagwerk in vielfarbiger Fassung
geschmücktem Retabelaufsatz von 1606. Der architektonische Aufbau der
Hauptgeschosse aus der Grundform antiker Triumphportale entwickelt; im
ersten Geschoss die Serliana abwandelnd, in den Obergeschossen als
Ädikulen mit doppelter und einfacher Säulenstellung ausgebildet;
abschließend ein Sprenggiebel mit Pelikangruppe. In der zentralen Achse
übereinander Reliefs mit Abendmahl, Auferstehung, Himmelfahrt und
Jüngstem Gericht. In den Seitenachsen des ersten Geschosses in
pilastergerahmten Nischen die Figuren Luthers und Melanchtons sowie als
Wangen flankierend Synagoge und Ecclesia. Auf den Gebälkstücken der
Obergeschosse die vier Evangelisten (Aufstellung geändert). Verwandte
Altarretabel in Eberswalde (s. St. Marien), Reichenow und Ringenwalde. –
Die geschnitzte Kanzel mit Relieffiguren der Evangelisten wohl ebenfalls um
1606. Der profilierte achtseitige Schalldeckel mit einem von geschnitzten
Wangen eingefassten Wandstück; darauf zwischen Zierpilastern Relief des
lehrenden Christus. Die vielfarbige Fassung der Kanzel mehrfach erneuert. –
Spätmittelalterlicher Taufstein in Pokalform. – Der Chornordwand
vorgeblendet ein spätgotisches Sakramentshaus aus Backstein; das Gitter
vor der Hostiennische 19. Jh.; darüber in Rundbogennische Schnitzfigur der
Anna selbdritt, derbe Arbeit um 1500.