Denkmaltopographie Uckermark, Bd. 18.1, 2016, S. 191 ff.
Die Kirche befindet sich auf dem Dorfanger inmitten des alten Kirchhofs, der 
von einer Feldsteinmauer des 19. Jh. umgeben ist. Im westlichen Teil steht 
unter Eichen das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, das um 
1920 aufgestellt wurde. Bölkendorf gehörte ursprünglich zur Diözese 
Brandenburg, Sedes Angermünde. Die Nennung von Pfründen und vier 
Pfarrhufen lassen eine anfängliche pfarramtliche Selbständigkeit vermuten. 
Seit 1527 wird die Kirche durchgehend als Filia von Parstein erwähnt. Das 
Kirchenpatronat übte im Spätmittelalter der Choriner Abt aus, von 1542 bis 
1839 dann der jeweilige Landesherr. Ab 1650 gab es im Ort eine ebenfalls 
von Parstein aus betreute reformierte Tochtergemeinde.  
 
Baugeschichte 
Der Feldsteinbau entstand vermutlich in der 2. Hälfte des 13. Jh. als 
Saalkirche mit gleichbreitem querrechteckigem Unterbau eines Westturms. 
An den Traufseiten lagen vermutlich je vier Lanzettfenster, im Osten gab es 
eine Dreifenstergruppe. Die jetzt als Ostschluss dienende halbkreisförmige 
Apsis gehört nicht zum Ursprungsbau. Eine am ehemaligen Kaiserstiel des 
Dachturms vorhandene Inschrift mit dem Namen »Wiedemann« und der 
Jahreszahl »1354« verweist auf frühe, heute nicht näher bekannte 
Aktivitäten an der Kirche. Im Dreißigjährigen Krieg wurden der Dachstuhl 
und der Turmabschluss zerstört. Der Wiederaufbau begann im dritten Viertel 
des 17. Jh. Von einer Erneuerung 1767 stammen der jetzige schmucklose 
Westgiebel und der Dachturm (Inschrift Wetterfahne); spätestens damals 
wurden auch die Fensteröffnungen verändert und die Außenwände verputzt. 
1847/48 kam es nochmals zur Vergrößerung der traufseitigen Fenster, 1851 
verbreiterte man zur Platzgewinnung die Öffnung in der westlichen Wand 
des Kirchenschiffs. Bei der Innenrenovierung 1907 wurde eine die Apsis 
verschließende Altarwand beseitigt und der Altar in die Apsis gerückt; 
vermutlich datiert in diese Umbauphase auch der Einbau der Apsisfenster. 
Gleichzeitig wurde damals die Westempore für die Aufstellung der Orgel 
verbreitert. 1926, 1933 und 1962 erfolgten Turm- und Dachreparaturen. 
1981 ersetzte man die barock geschweifte Turmhaube durch ein Satteldach. 
Als jüngste Maßnahmen wurden 1998 das Dach saniert, 2001 der Turm 
instandgesetzt, 2002 der Glockenstuhl erneuert und etwas später das 
Satteldach des Turms durch ein Pyramidendach ersetzt. 
 
Beschreibung 
Schlichter Rechteckbau mit westlichem Dachturm und Halbrundapsis an der 
Ostseite. Der untere Bereich der Schiffswände aus regelmäßig 
geschichteten Feldsteinquadern, der obere Teil vielfach gestört durch 
Veränderungen seit der Barockzeit. Noch bauzeitlich die Gebäudeecken aus 
sorgfältig behauenen Quadern. An den Ostecken die Anlaufsteine des 
originalen Gesimses mit Hohlkehle erhalten. Unter der Traufe jetzt ein 
Backsteingesims. Reste eines vermutlich mittelalterlichen Putzes mit 
Fugennetz an der Nordseite, Spuren barocker Putzschichten finden sich an 
allen Außenwänden des Schiffs, besonders oberhalb der Fenster. Von den 
mittelalterlichen Lanzettfenstern noch Fragmente eines Gewändes in der 
Südwand zu erkennen. An dieser Seite außerdem das Gewände eines 
zugesetzten Spitzbogenportals aus behauenen Granitblöcken erhalten. 
Westlich daneben eine später angelegte und wieder zugesetzte 
Backsteinpforte. Die Flachbogenfenster der Süd- und Nordseite stammen 
aus der Barockzeit, erhielten ihre heutige Größe aber im mittleren 19. Jh. An 
der Ostseite seitlich zwei zugemauerte mittelalterliche Lanzettfenster, 
dazwischen die aus Feldsteinquadern gefügte Apsis mit halbem Kegeldach 
und kleinen Flachbogenfenstern; das Scheitelfenster und eine nachträglich 
eingebrochene Tür vermauert. An der Westseite großes spitzbogiges Portal 
mit dreifach gestuftem Gewände. Ein weiteres inneres Gewände aus 
Backstein im 19. Jh. für Türneubau eingesetzt. Der kurze verbretterte 
Dachreiter über dem Westgiebel abgeschlossen von neuem Pyramidendach 
und bekrönt von Turmkugel sowie einer Kopie der Wetterfahne von 1767.  
Im Inneren der Gemeinderaum geprägt durch große Sprossenfenster, 
schlicht weiß getünchte und von profilierter Stuckleiste abgeschlossene 
Wände sowie Fußboden mit Ziegelbelag und flacher Putzdecke. Die 
Ausstattung überwiegend aus dem 19. Jh. mit einheitlicher Farbfassung des 
20. Jh. Im Westen hölzerne Orgelempore, das Gestühl in zwei Blöcken bzw. 
im Altarbereich längs zu den Wänden aufgestellt. An der Ostseite hinter 
hohem Spitzbogen die Apsis, deren Fenster versehen mit farbiger 
ornamentaler Glasgestaltung des 19. Jh. Im Südfenster eine 
Kabinettscheibe von 1664 (i) mit Darstellung eines Dragoners und Signatur 
»Gurgen Schmidt«. Im Dach blieb die um 1662 (d) entstandene kräftige 
Kehlbalkenkonstruktion mit doppelt stehendem Stuhl und verblatteten 
Kopfbändern erhalten. Bei der letzten Sanierung wurden Teile der wohl 
zeitgleich erneuerten Balkendecke mit grau-blauer Fassung freigelegt. 
 
Ausstattung 
Altar. 19. Jh. Einfacher hölzerner Altarblock, davor Podest und seitliche 
Altarschranken mit schlanken Balustersäulchen. Das Altarkruzifix. Um 1840 . 
Hergestellt nach Musterentwurf der Königlichen Eisengießerei Berlin, 
Gusseisen, 1843 hier aufgestellt.  
Kanzel. 19. Jh. Auf achteckigem Fuß und Schaft mit Blendengliederung. Der 
polygonale Kanzelkorb verziert mit Spitzbogenblenden, die Kanzeltreppe mit 
Traljengeländer. 
Taufständer. Wohl 17. Jh. Achtseitige hölzerne Taufe in Pokalform, farbig 
gefasst; der Fuß des Ständers mit geschwungenen Zierbügeln. 
Orgel. 1907 von Firma Albert Kienscherf, Eberswalde. Schlichter dreiteiliger 
Prospekt, sparsam verziert mit kleinen Rosetten, das Gesims mit 
Vierpassfries und Zinnen. 
Standleuchter-Paar. 1669 (i). Bronze/Messing. Runder Fuß mit Stifter-
inschrift (Magnus bzw. Christian Tieleman) und Jahreszahl, darüber 
Balusterschaft und ausladender Lichtteller.  
Glocke. 1727 (i) von Johann Friedrich Thiele aus Berlin. Bronze, am Hals 
Inschrift und Blattfriese; auf der Flanke weitere Inschriften. 
Totenkronenbretter. 1849-73 (i). Teils noch mit Halterungsbrettchen am 
oberen Rand für die (nicht mehr vorhandenen) Totenkronen und mit 
gemalten Inschriften. 
Wetterfahne. 1767, geschwungenes Eisenblech (auf dem Dachboden). 
 
Bedeutung 
Die Kirche ist ein Bauzeugnis aus der askanischen Besiedlungsphase der 
Region im 13. Jh. und heute das älteste erhaltene Gebäude im Ort. Mit ihren 
zahlreichen baulichen Veränderungen widerspiegelt sie anschaulich die für 
viele mittelalterliche Dorfkirchen im Gebiet typischen Etappen stilistischer 
Überformungen während der letzten vier Jahrhunderte. Höchst 
ungewöhnlich ist der nachträgliche Anbau einer Apsis; über den Zeitpunkt 
besteht Unklarheit. 
 
Quellen: BLHA, Pr. Br. Rep. 7 Neustadt Eberswalde, Nr. 691 Kgl. 
Domänenrentamt Neustadt Eberswalde (1727-1848), Rep. 2 A Regierung 
Potsdam II A, 320 (1843-75), Nr. 314 (1864-1908), Nr. 312 (1816-1922), Nr. 
313 (1924-26); ELAB 14/7859, 3.02/482 Kirche Bölkendorf (1892-1935); 
BLDAM, Denkmalkartei IfD, Erfassung Eichler 1967. 
Literatur: KDM 1934, S. 356; Enders HOL 1986, S. 102-04; Heubner 2000, 
S. 25; Orgelhandbuch 2008, S. 64/65; Chronik Bölkendorf, 2009, S. 32/33; 
Friske, Matthias, Heußner, Karl-Uwe und Walther, Eckhard: Neueste 
Dendroergebnisse aus dem nordöstlichen Brandenburg, in: AHK 2009, S. 
42; Dehio 2012, S. 98/99; Friske 2014, S. 66/67.