Denkmaltopographie Brandenburg, Bd. 1.2, 1995, S. 234

Errichtet in der zweiten Hälfte des 18. oder im frühen 19. Jh. als Gutshaus
der Familie von Schierstedt, unmittelbar westlich der Kirche gelegen.
Zweigeschossiger verputzter Ziegelbau von neun Achsen Breite unter
Krüppelwalmdach. Eingang auf der Nordseite in der leicht risalitartig
vorgezogenen Mittelachse, Reste der Putzstreifung noch vorhanden.
Ecklisenen, zartes Gurtgesims, die Fenster mit Putzrahmungen mit
Schlußstein. Eingangstür aus der Bauzeit, ebenso fast alle
Kreuzstockfenster. Liegender Dachstuhl mit verzapften Hölzern. Keller unter
dem westlichen Teil des Hauses, bestehend aus drei
nebeneinanderliegenden flachbogigen Tonnen, im letzten Raum flachbogige
Wandnischen. Auf der Nordseite dem Haus als Übergang zum ehemaligen
Wirtschaftsteil ein begrünter Hof vorgelagert.
Hauseingang von zwei Linden flankiert. Daran anschließend Pflanzungen
aus Robinien (vermutlich vom Anfang des 19. Jh.) und Fliedersträuchern.
Am Ostgiebel eine Linde und eine Roßkastanie, am Westgiebel Spalierobst
erhalten.
Typisches Beispiel eines schlichten, aber dennoch stattlichen, durch
Putzgliederung und harmonische Proportionen ausgezeichneten Gutshauses
des späten 18. Jh., das – im Gegensatz zu vielen anderen Gutshäusern
dieser Zeit – keinen späteren Umbau erfuhr.