Denkmaltopographie Potsdam-Mittelmark, Bd. 14.1, 2009, S. 177 f.

Ende 19. Jh. Eingeschossiger, traufständiger Ziegelbau auf hohem Sockel
mit Drempel unter Satteldach. Fünfachsige Sichtziegelfassade mit
Stuckgliederung in historistischen Formen, die Fenster betont durch
Rahmung und Gesimsverdachung, im Brüstungsbereich mit floraler
Ornamentik; Eckquaderung und Kranzgesims mit Konsolfries. Bauzeitliche
Kreuzstockfenster. Die Giebelseiten und die Rückseite verputzt.
Hauseingang auf der Hofseite; originale Haustür. Unverändert der
ursprüngliche Grundriss mit rückwärtiger Erschließung, drei straßenseitigen
Wohn- und Schlafräumen (mit Deckenstuck) und hofseitiger Küche.
Holztreppe inklusive Traljengeländer und Zimmertüren mit Beschlägen im
Wesentlichen bewahrt. Keller unter dem gesamten Gebäude mit
Preußischen Kappen.
Hofgebäude (z.T. verputzt) mit Drempel und Satteldach, parallel zum
Haupthaus. Erbaut 1860 (i) als Stall für den Vorgängerbau. Seitliche
Hofeinfahrt und Hoffläche mit Ziegelpflasterung. Von der Einfriedung
bewahrt zwei Torpfosten aus gelben Ziegeln sowie eiserner Vorgartenzaun.
Im Garten alter Fliederstrauch erhalten.
Gut erhaltenes Beispiel für die neue Generation von Kolonistenhäusern, die
im späten 19. Jh. die Häuser aus der Gründungszeit der Kolonie zu ersetzen
begannen und die, ebenso wie die älteren Obstgärtnerhäuser, von der
Hofseite erschlossen wurden. Mit seiner verhältnismäßig aufwendig
gestalteten Stuckfassade und der bauzeitlichen Vorgarteneinfriedung bildet
das Haus einen Blickfang in der Chausseestraße.