Denkmaltopographie Potsdam-Mittelmark, Bd. 14.1, 2009, S. 56 f.

Auf Anhöhe südlich der B1, ummittelbar am Weg »Am Wasserturm«. Erbaut
um 1924/25.
Ca. 10 m hoher Turm aus gelb-rötlichen Ziegelmauerwerk, nach oben leicht
konisch verjüngt; aufgesetzt ein offener, genieteter eiserner Wasserbehälter.
Erschlossen wird der Wasserturm auf seiner westlichen Seite über einen mit
einer Holztür verschlossenen Eingang, der sich etwa 60 cm erhöht über dem
Erdboden befindet, sowie über ebenfalls auf der Westseite befindliche eiserne,
im Mauerwerk verankerte Steigeisen. Im Inneren zwei stabilisierende, eiserne
Spannkreuze und das Steig- bzw. Befüllungsrohr. Am Turm erkennbar
großzügige Verfugung und Reste eine Schlemme, die größernteils abgewittert
ist. Der Wasserturm diente ausschließlich der Bewässerung der unmittelbar
westlich angrenzenden, sich nach Norden hin erstreckenden
Baumobstplantagen. Befüllt wurde der Wasserturm durch ein
Pumpenaggregat, das sich etwa 300 m weiter nördlich in einem eigens dazu
erbauten Pumpenhaus befand. Tagsüber erwärmte sich in dem offenen
Wasserbehälter das sehr kalte Grundwasser, mit dem dann am Abend die
Plantage bewässert wurde.
Der Wasserturm ist sowohl bezüglich seiner baulichen Ausführung als auch
seiner Funktion eine für das Land Brandenburg sehr selten zu findende Anlage
zur Bewässerung einer Obstbaumplantage. Darüber hinaus ist der Bochower
Wasserturm in der Gegend eine wichtige Landmarke und Element der durch
Obstanbau geprägten Kulturlandschaft.