Dehio Brandenburg, 2012, S. 99

Feldsteinsaal mit eingezogenem Rechteckchor und hohem Westquerturm, 2.
H. 13. Jh. Südsakristei, wohl 14. Jh., mit der anschließenden Vorhalle aus
Mischmauerwerk, 15. Jh., unter einem Dach. Der Turmabschluss
mitSatteldach zwischen blendengeschmückten spätgotischen
Backsteingiebeln mit Fialen. Im Westen zweifach gestuftesSpitzbogenportal,
Portale im Süden und Nordenvermauert; die übrigen Öffnungen
rundbogigverbreitert. In der Ost-wand drei Spitzbogenblenden, die mittlere
zugesetzt. Der Innenraum (rest. 1957) im 16. Jh. zweischiffig eingewölbt mit
vier Kreuzrippengewölben über rundem Mittelpfeiler und Rechteckpfeiler
unter dem Triumphbogen bzw. seitlichen Konsolen; das Chorgewölbe von
1883. Die tonnengewölbte Sakristei mit vierfach gestufter Flachbogentür. Die
Öffnung zum Turm bis auf eine Tür zugesetzt. – Neuromanische Ausstattung
von 1883 mit Holzkanzel, Taufstein, Westempore, Orgel und Gestühl.
Kirchenältestenbank, 1679, in den Rundbogenfeldern der Rückwand gemalte
Halbfiguren von zehn Aposteln, die beiden übrigen sowie Sprüche in den
Brüstungsfeldern. Zwei qualitätvolle Altarflügel aus dem Retabel des 1966
abgetragenen Dorfes Knoblauch (bei Ketzin); hochformatige Darstellungen
der hll. Hieronymus und Erasmus, um 1500. Inschriftgrabstein, für Louisa
Lucia Sophia Bamihl (1734–75) in der Südvorhalle. – Außen an der
Turmsüdwand Grabsteine für Ernst und Marie v. Mendelssohn-Bartholdy
(†1909 bzw. 1906) mit Reliefschmuck und Wappen, umgeben von
Feldsteinmauer mit zwei Putten zu Seiten des Eingangs.