Dehio Brandenburg, 2012, S. 160 f.

Spätgotischer gerade geschlossener Saalbau aus Backstein, 3.V. 15.Jh., um
1470 unter Dach; der schieferverkleidete westl. Dachturm 1804; rest. 1952–
58. Die Außenwände durch schwarzglasierte Backsteine in
Rautenmusterung dekoriert; die Nordwand bis auf kleinen Lichtschlitz
geschlossen. Die beiden spitzbogigen Südpforten in rechteckigen Vorlagen,
vermauert, nur die Westtür erhalten. Hohe Spitzbogenfenster; im Osten
Dreifenstergruppe, darüber siebenteiliger Staffelgiebel mit gekoppelten
Zwillingsblenden (vgl. Leuthen und .Sacro). Im Süden spätgotische
zweigeschossige Vorhalle mit Tonnengewölbe, sp. 15. Jh., der
Pfeilerstaffelgiebel (Südvorhalle .Leuthen) 1952/58 z.T. rekonstruiert. Im
Westen Vorhalle, sp.19.Jh. Innen bauzeitliche (!) hölzerne Flachtonne, im
Westteil Flachdecke; der Ostteil mit zweizoniger Blendengliederung, in der
Sockelzone mit gepaarten Nischen. – Rückbau der doppelgeschossigen
Emporenanlage und Einbau der neobarocken Hufeisenempore im Westen
wohl mit Freilegung und Rest. (1954–66) der umfangreichen Wandmalereien
an allen vier Schiffswänden, dat. 1486, verwandt den Malereien in Beesdau,
Goßmar und Riedebeck; seit 2010 in Rest. Herausragend durch die
Vollständigkeit der Erhaltung, die Eigenart des Programms und auffällige
Präsenz von Familienwappen. Niederländisch beeinflusst mit böhmischen
Elementen (Gesichtstypen) sowie kompositorischen Parallelen zu regionalen
Kunstwerken (Senftenberg, Passionsretabel und Retabel in Sielow); mehrere
Handschriften. Die Malerei gliedert sich in drei Zonen, dabei die
Wandnischen unten deutlich ausnützend, ebenso die rundbogigen Blenden
in der Oberzone des nördl. Chorbereichs. In der mittleren Hauptzone
hauptsächlich diePassion Christi, im Norden mit dem Ölberg beginnend,
zwischen den Fenstern der Ostwand Kreuzigung und Kreuzabnahme, im
Süden das weitgehend zerstörte Jüngste Gericht. Im Norden drei
Stifterfiguren und –wappen (u.a. v. Zabeltitz, v. Sachs) sowie Christophorus
westl. der Ölbergszene. Schräg darüber die Verkündigung mit
Stiftungsinschrift und Datierung, sonst in der oberen Zone Heilige, in den
oberen Blenden als Standfiguren, weiterhin Martyrien. In den unteren
Nischen eine Reihe von Brustbildern, Mönche und weltliche junge Männer,
zwei Frauen, in der Einzelnische ein älterer Gelehrter. Die Deutung unsicher:
Disputation, Porträts? Auf dem Westteil der Südwand und im Westen die
Welt des Antichrist: Mischwesen, Fratzen, „wilde“ Männer und Frauen, von
besonderer Erfindungskraft, dazu Ranken. Die Ausmalung der südl. Vorhalle
weitgehend erloschen. – Altaraufsatz von großartiger Schnitzarbeit, 1701 aus
der Werkstatt von Meister Dreißigmark in Muskau, rest. 1963–69.
Zweigeschossiger Aufbau mit Weinlaubsäulen, von Balustern flankiert,
üppige Akanthuswangen. In der Predella Abendmahlsrelief, im Hauptfeld
vollplastische Kreuzigungsgruppe, im Auszug Auferstehungsrelief, als
Bekrönung von Lorbeer umrahmtes Johanniterkreuz. Kanzel nur in Teilen
18.Jh. Drei qualitätvolle hölzerne Totenschilde für Hans Carl v. Klitzing (†
1709) und Carl Philipp v. Klitzing († 1717) sowie 1. H. 18.Jh., die bekrönten
ovalen Porträts der Verstorbenen über Wappen und militärischen Emblemen.
Grabplatte für Jost v. Schönfeldt auf Burg († 1630), vorzügliches
Sandsteinrelief, der Verstorbene in Plattenrüstung mit Ahnenprobe. – Außen
zwei Grabsteine, 2.H. 18.Jh. und A.19.Jh. Neugotischer Grabstein für Ludwig
Carl Wilhelm v. Wackerbarth († 1817) und klassizistisches Grabmal für seine
Frau Marie Helene († 1836).