Dehio Brandenburg, 2012, S. 378

Großer Feldsteinsaal auf geschrägtem Sockel mit breiterem Westturm, 2. H.
13. Jh.; wohl im 16. Jh. um dreiseitigen Ostschluss aus Backstein ergänzt.
Im Norden Sakristeianbau, im Süden Vorhalle mit Treppe zur Patronatsloge.
Der Turm mit quadratischen Obergeschossen aus Backstein,
pilastergegliedertem Glockengeschoss von 1753/54 und Zeltdach mehrmals
durch Brand beschädigt, 1814–20 wiederhergestellt. 2000–02 rest. –
Vermauerte Spitzbogenportale im Norden und Süden, die urspr.
Lanzettfenster erhalten. Am Chor flache Strebepfeiler und breite
Spitzbogenfenster mit gestuftem Gewände und dünnem Wulst. An der
Südwestecke des Turms Sonnenuhr (beschädigt). Die Westfront mit
Kriegerdenkmal von 1928 in Form steinerner, neuklassizistischer
Portalrahmung, die Namen nach 1945 entfernt. Innen dreischiffig durch zwei
Reihen achteckiger Holzstützen; Holzdecke, Westempore und dreiteiliger
klassizistischer Orgelprospekt, um 1820; zur einheitlich dunkel maserierten
Ausstattung gehöriger Altaraufsatz derzeit demontiert auf der Chorempore.
In der Nordwand spitz geschlossene Sakramentsnische. – Hoher
dreigeschossiger Altaraufsatz aus Holz mit reichem Beschlagwerkdekor,
1625, aus Schmölln; mit säulen- oder pilastergerahmten Reliefs von
Abendmahl, Kreuzigung und Auferstehung, seitlich in Muschelnischen die
Evangelisten, bekrönend die Himmelfahrt (die Rückwände von Kreuzigung
und Auferstehung fehlen). Orgel von E. und W. Sauer, 1852, rest. 2003.
Gedenkmonument für die Pastoren Purgold (†1800) und Gysae († 1809) in
Form eines klassizistischen Postaments aus schwarz gefasstem Eisenguss,
die bekrönende Vase fehlt.