Dehio Brandenburg, 2012, S. 418 f.

Im Kern großer rechteckiger Feldsteinquaderbau des 13. Jh.; neben
Nordportal Schachbrettstein; unter Hans Georg (III.) von Ribbeck 1679/84
mit westl. verschieferten Dachturm erneuert und verputzt. Rest. 1947 , 1967
(u.a. Rauputz) und 2009/10.
Innen geprägt durch die im Wesentlichem bauzeitliche, außergewöhnlich
reiche Ausstattung, die, später durch weitere vorzügliche Epithaphien
bereichert, von den hohen Ansprüchen und der Bedeutung der hier
ansässigen v. Ribbeck (Patronat von 1572–1788) zeugt. Stuckiertes
Spiegelgewölbe auf hoher Voute. Im Spiegel drei gemalte, von Blütenstäben
gerahmte Felder, Name Gottes mit Wolken und Engeln. Westempore,
inschriftlich 1680, 1851 bei Aufstellung der Orgel verändert. – Altaraufsatz
von 1684 mit Gemälde Ecce Homo (1707), flankiert von gewundenen Säulen
(an deren Sockel Stifterwappen und Datum) und Knorpelwerkwangen. In der
Predella Abendmahlsgemälde (vermutlich 1707 ergänzt um Stifterporträt),
auf dem gesprengten Giebel der Auferstandene von Engeln begleitet.
Kanzel, 1680, am polygonalen Korb Gemälde der Evangelisten in
Ädikularahmung, auf der Kanzelrückwand Salvator mundi, reicher
kronenartiger Schalldeckel; 2011 rest. Taufe, Holz 1680/85, die achtseitige
Kuppa mit Fruchtgehängen an den Kanten, Fuß und hoher Deckel
geschweift. Patronatsgestühl mit gemalten Wappen (v. Wollank, v. Brietzke),
19. Jh. Nordtür mit barocker Schnitzerei.
Epitaphien der Familie v. Ribbeck: Am bedeutendsten an der Südwand das
Wandepitaph Johann Georg III. v. R. († 1703), gefertigt 1707 mit
überlebensgroßer Stuckrelieffigur des Kirchenstifters (Domdechant in
Brandenburg, Landrat des Havellandes) in ungewöhnlich aufwendigem
architektonischen Aufbau mit Ahnenprobe, begleitet von trauernden Putten.
Daneben für Johann Georg II. v. R., u.a. Festungskommandant in Spandau
(† 1666) mit Relieffigur des Verstorbenen in Rüstung. Gegenüber ein
klassizistischer Wandepitaph für Eva Katharina v. R., gefertigt 1756, die
Inschriftkartusche vor gemalter Draperie bekrönt von Bildnisbüste der
Verstorbenen; am Schausarkophag eindrucksvoller Chronoskopf,
vorzügliches Werk des Glume-Umkreises. Links des Altars Epitaph der Eva
Margaretha v. Lattorf († 1727), mit gemaltem Bildnismedaillon; sowie ein
schlichter Kindergrabstein für Joachim Friedrich v. R. († 1688).