Dehio Brandenburg, 2012, S. 412 f.

Neugotischer Putzbau über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes mit
Turm vor dem nördl. Arm, 1818–20 nach Entwurf Schinkels am Ort des 1760
zerstörten Vorgängerbaus; ein erster, weitaus größerer Entwurf, geplant als
Denkmalkirche nach der Schlacht von Großbeeren, aus Kostengründen
abgelehnt. Im 19. Jh. zahlreiche Reparaturen, durchgreifende
Veränderungen 1895/ 96, teilweise rückgängig gemacht 1929/30 sowie um
1980, Außensanierung 2011/12.
Am Außenbau der Turm über zwei quadratischen Geschossen ins Oktogon
übergehend, darüber achtseitiger Helm. Die ehem. hölzerne
Maßwerkbrüstung bereits E. 19. Jh. abgenommen, heute in Sandstein
ersetzt. Den übrigen Kreuzarmen sind an den Ecken quadratische Pfeiler
vorgelegt, die in achteckigen Fialen enden und das Motiv des Turms
paraphrasieren. Die Giebelspitzen zieren ebensolche Fialen, unter den
Traufen jeweils ein Fries aus gestreckten Kleeblattbogen. Die Kreuzarme mit
flachen, sich durchkreuzenden Satteldächern. Nördl., südl. und westl.
Portale mit Maßwerktympana in großen, gestuften Spitzbogenlaibungen, im
Süden und Westen zusätzlich ein Okulus, östl. lanzettartige
Dreifenstergruppe und Rundfenster unter Spitzbogenblende. Die
ockerfarbene Außenfarbigkeit dem Original angenähert.
Der Innenraum mit hölzernen Spitztonnengewölben in den Kreuzarmen
sowie einem Kreuzrippengewölbe über der Vierung, die Rippen aus
Rundstäben gebildet. Dreiseitig umlaufende hölzerne Empore, nur der östl.
Altarraum ausgespart. Emporenbrüstungen und Arkadenzwickel
sandsteinfarben, ihr Blendmaßwerk mit Fischblasenmotiven der Spätgotik
entlehnt. Der nördl. Kreuzarm urspr. als Sakristei abgetrennt. Das Innere seit
den 1980er Jahren wieder in der Originalfarbigkeit. Ausstattung im
Wesentlichen aus der Bauzeit und nach Entwurf Schinkels, z.T. 1929/30
neugotisch ergänzt. Altarwand von 1929/30, architektonischer Aufbau in
Form eines Staffelgiebels mit übereck gestellten Fialen und Zinnenkranz.
Kruzifix und Evangelistenstatuetten von H. Mißfeldt. Das ehem. Altarbild,
eine qualitätvolle Beweinung Christi mit Stifterbildnissen, niederrheinisch-
kölnisch um 1460, 1977 entwendet. Hölzerne Taufe 1820/21 nach Entwurf
Schinkels, der Schaft von vier Engeln aus bronziertem Zinkguss umgeben,
der Lotosblütensockel 1930 erneuert. Kanzel ehem. vor der Mittelstütze des
nördl. Kreuzarmes, 1896 zum Altar versetzt. Neugotischer Orgelprospekt mit
Schuke-Orgel, 1912. Messingkronleuchter, evtl. nach Entwurf Schinkels,
rest. 1985.