Dehio Brandenburg, 2012, S. 459

Ehem. Zisterzienserinnenkloster, jetzt Kloster Stift zum Heiligengrabe. Gegr.
1287 durch Markgraf Otto IV. oder Otto V. nahe dem Ort Techow, von
Kloster Neuendorf besiedelt. 1318 als „cenobi sancti sepulchri“ bez., ein
Zusammenhang des Heiliggrabkults mit der Gründung nicht nachgewiesen.
Die erst A. 16. Jh. belegte Zurückführung der Gründung auf Hostienfrevel
(Wunderblut) wohl sekundär in Analogie etwa zu Bad Wilsnack. Nach der
Reformation als ev. Fräuleinstift fortbestehend, ab 1742 adeliges Damenstift,
seit 183 auch Erziehungs- und Unterrichtsanstalt, 1946–98 ein
Diakonissenhaus mit Pflegeheim und 1952–2000 eine Paramentenwerkstatt
im Stift untergebracht. Nach 1989 Wiedereinrichtung des Damenkonvents
und eines Museums (2001).
Im Zentrum der Anlage das mittelalterliche Kloster noch gut zu erschließen.
Nördl. der Klosterkirche die um den Kreuzgang gruppierte Klausur, westl.
freistehend die Heilig-Grab-Kapelle. Östl. der Klausur der sog. Damenplatz,
umgeben von den nach Brand (1719) ab 1722 neu errichteten
zweigeschossigen Fachwerkhäusern für die Stiftsdamen; am sog.
Wulfenhaus (Nr.10) hoher Backsteingiebel mit neugotischer
Blendengliederung, um M. 19. Jh. Westl. Stiftshauptmannshaus, 1838.
Die in 2.H. 19.Jh. um die Baukomplexe schrittweise angelegte
Gartenlandschaft mit Resten dreier Teiche als ältestem, auf das Mittelalter
zurückgehenden Teil noch partiell von der mittelalterlichen Klostermauer aus
Feldstein und Backstein umschlossen; 2001–04 rest. Südl. der große
Wirtschaftshof, zur Straße hin gewaltige Speicherbauten, E.19.Jh.