Dehio Brandenburg, 2012, S. 481

Anspruchsvoller Feldsteinbau, M.13.Jh. Urspr. dreischiffige Basilika in der
Art von Stadtkirchen mit einschiffigem Rechteckchor, Nordsakristei und
Apsis sowie dreiteiligem Westquerbau, nach Zerstörung im Dreißigjährigen
Krieg E.17.Jh. ohne Seitenschiffe, Seitenteile des Westbaus und Apsis
erneuert (wie in Niederlandin). Der verputzte Turmaufsatz mit verbretterter
Laterne und Haube von 1741. 1906–10 neuromanische Erneuerung durch
die Firma Lindenberg (Frankfurt/Main), dabei die Apsis wiedererrichtet; 1999
rest. – Im Westen zweifach gestuftes Spitzbogenportal mit Kreisfenster
darüber; das spitzbogige Chorsüdportal in Kalksteinrahmen mit
Reliefrankenfries, kurz nach M. 13. Jh., die eingestellten Säulchen 1906–10.
Die vermauerten Spitzbogenarkaden des Schiffs auf Rechteckpfeilern mit
gekehlten Kämpfern außen sichtbar, unter den Bögen kleine, paarige
Rundbogenfenster von 1906–10. Obergadenfenster und Lanzettfenster am
Chor urspr. Das Innere von der Umgestaltung 1906–10 geprägt: der
spitzbogige Triumphbogen erneuert, die Apsis spitzkonchengewölbt; bemalte
Kassettendecke mit großfigurigen Darstellungen (Pantokrator, Engel),
Einbauten und Ausstattung mit dem Stil des jeweiligen Stücks angepasster
Fassung; farbige Glasfenster mit figürlichen (Apsis) und
Wappendarstellungen (Chor) sowie ornamental grisailleartigen Scheiben im
Schiff. – Neuromanischer Sandsteinaltar, 1910. Polygonale hölzerne Kanzel
mit kronenförmigem Schalldeckel und Aufgang, 1753. Klassizistischer
Taufständer aus Holz, M.19.Jh. Patronatsloge an der Chornordwand mit
korinthischen Pilastern, 1727. Hufeisenempore auf toskanischen Säulen,
1910 erneuert. Der ehem. Altaraufsatz von 1727 zum Orgelprospekt
umgebaut. Hölzernes Epitaph mit Trophäenschmuck, 1687. Sakristeitür mit
schmiedeeisernen Beschlägen, 15.Jh.