Dehio Brandenburg, 2012, S. 521

Feldsteinsaal mit nördl. Sakristeianbau, 2.H. 13.Jh.; Westturmunterteil aus
Backstein in Schiffsbreite mit verbrettertem Aufsatz und Südvorhalle mit
Treppe zur Patronatsloge von 1728. Die Fenster stichbogig verändert, das
mittlere der Ostwand vermauert, im Giebel drei Korbbogenblenden. Das
urspr. gestufte Westportal im Turmraum erhalten. Das Innere mit
Balkendecke geprägt durch die Vollständigkeit und Qualität von Ausstattung
und Einbauten des 17. und 18.Jh. In der Ostwand kleine rechteckige
Sakramentsnische mit Tür. – Dreigeschossiger hölzerner Altaraufsatz,
E.16.Jh., 1608 rest., die Mittel- und Seitenfelder von Säulchen bzw. Pilastern
gerahmt, als Bekrönung ein Dreiecksgiebel; mit Reliefs von Abendmahl
(Predella), Kreuzigung (Hauptfeld) und Auferstehung (Oberteil), seitlich die
Evangelisten und zwei weitere Figuren; letztere und zwei der Evangelisten
unbeholfene Ergänzungen von 1608. Hölzerne Kanzel von 1594, der Korb
mit den Evangelistenreliefs zwischen Ecksäulchen auf
Löwenkopfpostamenten von schlanker ionischer Säule getragen; auf dem
Kanzeldeckel Skulptur des auferstehenden Christus, am Deckel die Taube;
an der Tür des Kanzelaufgangs kannelierte Säulen. Bildhauerisch
qualitätvoller Taufengel, um 1700, von J. Chr. Beuteler, Neufassung 1980.
Kelchförmige Taufe aus Holz auf massivem klassizistischem Sockel, A.19.Jh.
An der Südwand mittig vorschwingende Patronatsloge mit Schnitzrand unter
der Brüstung, 1.H. 18.Jh. Westempore auf Holzstützen mit geschnitzter
Verzierung, an der Brüstung Blendarkatur, Gestühlsprospekte und
Rückenlehnen mit diamantierten Blendbögen zwischen kannelierten, sich
nach unten verjüngenden Pilastern, 17.Jh. Klassizistischer Orgelprospekt,
1.H. 19.Jh.